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Camper-Prozess: Drosten berichtet über "Redeschwall an Fäkalwörtern"

Das Amtsgericht Waren verhandelt einen unschönen Vorfall auf einem Campingplatz, bei dem der Virologe Drosten laut Staatsanwaltschaft extrem beschimpft wurde. Er schilderte nun vor Gericht den Fall.

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Vor dem Amtsgericht Waren müssen sich drei Camper aus Berlin verantworten, die den Virologen Christian Drosten im Juni 2022 beleidigt haben sollen.
Vor dem Amtsgericht Waren müssen sich drei Camper aus Berlin verantworten, die den Virologen Christian Drosten im Juni 2022 beleidigt haben sollen. © dpa

Waren. Der Virologe Christian Drosten hat vor dem Amtsgericht Waren in einem Verfahren als Zeuge gegen drei Angeklagte ausgesagt, die den Wissenschaftler im Sommer 2022 massiv beleidigt haben sollen. Die Beschimpfungen seien damals mit einem großen Hass gegen seine Person einhergegangen, sagte Drosten am Dienstag vor Gericht. Er sei auf einem Campingplatz bei Wesenberg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) dreimal verbal attackiert worden.

Angeklagt sind zwei Frauen und ein Mann. In einem Fall sei Drosten mit seinem vierjährigen Sohn vom Zähneputzen auf dem Rückweg zum Zelt gewesen. Dann habe sich ihnen ein Mann mit Bierflasche in den Weg gestellt und ihn lautstark grölend als Massenmörder beschimpft, der in den Knast gehöre.

Eine der angeklagten Frauen habe ihn mit einem ganzen "Redeschwall aus Fäkalwörtern" übergossen, so Drosten. Dabei seien auch Beschimpfungen gefallen. "Nichts Inhaltliches, nur Fäkalsprache." Nachdem er dreimal beschimpft worden sei, habe er sich gedacht: "Jetzt reicht's. Das muss ich mir nicht mehr alles gefallen lassen." Dann habe er die Polizei gerufen.

Drosten wurden am Dienstag von seinem Anwalt Bernd Müssig begleitet. Die beiden Frauen müssen sich wegen Beleidigung, der Mann zudem wegen Verleumdung und versuchter Nötigung verantworten. (dpa)