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Warum infizieren sich in Sachsen auch viele Geimpfte?

Mehr als 28 Prozent der seit Oktober in Sachsen an Corona Erkrankten waren geimpft. Ein Erklärungsversuch von Ärzten und Wissenschaftlern.

Von Stephanie Wesely
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Geimpft und trotzdem mit dem Corona-Viurs infiziert.
Geimpft und trotzdem mit dem Corona-Viurs infiziert. © dpa-tmn

Die Zahl der Coronapatienten ist extrem gestiegen. Unter ihnen sind auch immer mehr vollständig Geimpfte. Das lässt Zweifel an der Wirksamkeit der Impfung aufkommen.

Wie hoch ist der Anteil der Geimpften unter den Coronapatienten?

Seit der ersten Oktoberwoche wurden im Freistaat rund 22.000 neue, labordiagnostisch bestätigte Coronafälle gemeldet, informiert das sächsische Sozialministerium. Davon waren 6.235 Erkrankte vollständig geimpft – das sind mehr als 28 Prozent. Bundesweit ist der Anteil noch höher. Allerdings hat das Robert Koch-Institut (RKI) ausschließlich Coronapatienten gezählt, die Erkrankungssymptome zeigten. Nach dieser Rechnung waren seit Oktober von bundesweit 220.501 Coronainfizierten mit Symptomen 90.471 vollständig geimpft – das sind 41 Prozent.

Zeigt das, dass der Impfstoff nicht mehr wirkt?

„Um die Wirksamkeit des Impfstoffs zu beurteilen, genügt es nicht, nur einen Zeitraum von fünf Wochen zu betrachten“, sagt RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Man müsse dazu auf das gesamte Jahr schauen. Das RKI gibt dazu auch in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht die Zahl der Impfdurchbrüche seit Februar 2021 an. Denn, um von einem Impfdurchbruch zu sprechen, müssten für eine Erkrankung nach der zweiten Impfung mindestens drei Wochen vergangenen sein. Der frühestmögliche Impfdurchbruch liege also beim 1. Februar 2021, so das RKI. Von rund 1,2 Millionen seit dieser Zeit deutschlandweit Erkrankten waren 174.167 vollständig geimpft. Das entspricht einem Anteil von rund 14 Prozent.

Wie wird die Wirksamkeit des Impfstoffs berechnet?

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