Dresden. Das Ende naht. Ein Grund zur Freude! Bald kann es wieder losgehen, natürlich mit der nötigen Zurückhaltung, denn nach einem so langen Lockdown kann man nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts gewesen.
Wochenlang war Verzicht das Hauptthema, jetzt ist das Ende des Verzichts in Sicht. Nur noch eine Woche ist übrig bis zum Ende des aktuellen Lockdowns - meines persönlichen.
Dann kann ich endlich wieder dazu beitragen, dass eine Branche gerettet wird, die mindestens ebenso unter der Zwangspause leidet, wie die Gastronomen. Ganz besonders denke ich dabei natürlich an meine Lieblingsgastronomen unweit der eigenen Wohnung.
Und an deren Lieferanten - aus Dresden, aus Sachsen und aus Tschechien. Denn da sind diejenigen ansässig, deren Produkte ich bevorzuge. In der Neustadt, am Rand des Erzgebirges und der viertgrößten Stadt unseres südlichen Nachbarlandes.
Manchmal schon am Vormittag das erste Bier
Am Sonntag soll mein Lockdown enden und das wird auch kein neuer Regierungsbeschluss ändern - nicht in Berlin und nicht in Dresden. Auch wenn die Bundeskanzlerin noch einmal zur Konferenz mit den Ministerpräsidenten ruft und auch, wenn die Ministerpräsidenten untereinander noch einmal darüber diskutieren sollten - das ist so sicher wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche.
Dort galt das Produkt, um das es hier vor allem geht, sogar als Rettung im Lockdown. Besonders stark war es dafür und beliebt vor allem in Klöstern. Es geht um Bier.
"Flüssiges bricht das Fasten nicht", war ihre Regel. Meine ist anders. Ich faste genau dieses Flüssige im Januar und im halben Februar, also etwa sechs Wochen lang. Denn irgendwann kam die Einsicht, dass das Flüssige - ob nun Bier oder Alkohol in anderen Getränken - zum Jahresende hin stets dermaßen häufig wird, dass danach eine Pause vonnöten ist.
Glühweinstände, Weihnachtsfeiern, das Fest selbst, Silvester - im Dezember gibt es so viele (gute) Gründe, dem Alkohol zu frönen, dass es mir irgendwann zu viel wurde. Auch, weil es im Januar stets so weiterging - man muss ja stets zu mehreren Neujahrsempfängen. Da gabs manchmal schon am späten Vormittag das erste Bier.
Verlockung durch geschlossene Kneipen geringer
Seit fast einem Dutzend Jahren beginnt jedes neue Jahr bei mir nun mit dem Alkohol-Fasten. Dieses Jahr war es besonders leicht. Schließlich fehlte die Verlockung, die in dieser Zeit geöffnete Kneipen für mich bedeuten.
Schön für mich, traurig für die Wirte. Ich habe mir fest vorgenommen, wenigstens deren Lieferanten zu unterstützen, indem ich mir schnellstmöglich ein Bier gönne, wenn ich wieder darf. Sofort am Ende des Lockdowns!
An dieser Stelle schreiben Redakteure der Dresdner Stadtredaktionen aus ganz persönlicher Sicht über Gedanken, Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Alltag im Lockdown.
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