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Wegen Corona: einsam, verschuldet, depressiv

Im vorigen Jahr haben viel mehr Menschen als sonst bei der Caritas in Bautzen Rat gesucht. Doch die steht jetzt selbst vor einem Problem.

Von Theresa Hellwig
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Einsamkeit ist für viele ältere Menschen ein großes Problem, das durch Corona derzeit noch verstärkt wird. Die Folgen spüren Sozialarbeiter auch in Bautzen.
Einsamkeit ist für viele ältere Menschen ein großes Problem, das durch Corona derzeit noch verstärkt wird. Die Folgen spüren Sozialarbeiter auch in Bautzen. © Getty Images

Bautzen. Noch gut erinnert sich Manja Döcke, Sozialarbeiterin bei der Bautzener Caritas, an den älteren Herrn aus Bautzen, jenseits der 80 Jahre. „Seine Frau hat im Pflegeheim gewohnt und ist gestorben“, erzählt sie. „Die beiden waren über 60 Jahre verheiratet.“ Monatelang war der Mann allein, hatte niemanden zum Reden. Ein Mitarbeiter einer Versicherung bemerkte, wie schlecht es ihm ging, – und wendete sich an Manja Döcke. „Als ich ihn besucht habe, war er noch immer völlig geschockt über den Verlust seiner Frau“, erzählt sie von der emotionalen Begegnung. „Im Pflegeheim hatte wegen Corona niemand Zeit, mit ihm zu reden, – und er hatte sonst niemanden.“

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