Wo kann man sich jetzt im Kreis Görlitz testen lassen?

Binnen einer Woche hat sich der Andrang beim Corona-Testzentrum der Firma Wagner Digitaldruck & Präsentationssysteme in Seifhennersdorf verzehnfacht. Prokuristin Manuela Wagner gehört selbst mit zu den vier geschulten Mitarbeitern des Unternehmens, die Personen testen dürfen. Und der Bedarf wird immer größer seit die 3G-Regel in vielen Bereichen der Gesellschaft gilt.
Auf dem Firmengelände in der Viebigstraße 4 im Seifhennersdorfer Gewerbegebiet hat das Unternehmen einen Drive-in eingerichtet. Man braucht hier also nicht mal aus dem Auto zu steigen, um sich testen zu lassen.
Seit Mai dieses Jahres gibt es den Drive-in nun schon. "Als es vor einigen Wochen noch kostenpflichtig war, sind nur wenige Leute gekommen. Jetzt werden es fast täglich mehr", berichtet Manuela Wagner. Denn nach der neuen Coronaschutzverordnung sind die Tests jetzt kostenlos. Bis zu 60 Leute kommen jeden Tag. Von Montag bis Freitag ist das Corona-Testzentrum von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
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Von Mitte April bis Mitte Juni hatte auch Heiko Wasser in Zittau neben McDonalds ein Drive-in eingerichtet. Am Montag musste er Zittaus größte Sport- und Freizeiteinrichtung - das Westpark-Center - wegen der Corona-Maßnahmen wieder schließen. Trotzdem kommen täglich viele Leute zu ihm. Heiko Wasser hat diesmal direkt vor dem Westpark-Center einen beheizten Container für ein Testzentrum aufgestellt.
Mit acht Mitarbeitern testet er hier von Montag bis Sonnabend, von 8.30 bis 13.30 Uhr und von 15.30 bis 19.30 Uhr, Personen quer durch alle Altersgruppen. "Maximal etwa 300 Leute wären am Tag möglich", sagt er. So hat er wenigstens für einen Teil seiner Mitarbeiter Arbeit. Für die anderen sechs musste er Kurzarbeit anmelden. "Der Andrang ist groß", erzählt er. Selbst am Sonntag würden viele zum Testen kommen, weil das Ergebnis ja noch am Montag gilt.
Etwa jeder zehnte wird bei ihm positiv auf Covid-19 getestet. Von den 53 Testpersonen am Montag waren vier positiv. Und so viele Positive sind es auch schon wieder bis zum Dienstagnachmittag gewesen. Etwa die Hälfte der positiv Getesteten ahnt es schon, weil ihr Schnelltest zu Hause auch zu diesem Ergebnis kam, schildert Heiko Wasser.
In Vorkasse gehen ist kein Spaß
Schon jetzt ist abzusehen, dass seine Tests eventuell nicht bis zum Jahresende reichen. Bis zu 4.000 weitere Tests sind bestellt. Aber bisher hat er dafür noch keine Bestellbestätigung erhalten, berichtet der Chef vom Westpark-Center. Er hofft, dass es nicht zu Engpässen kommt.
Das Testzentrum zu betreiben, bedeutet für ihn nicht nur Arbeit für einen Teil seiner Beschäftigten. Es ist auch ein Risiko. Denn um das Testmaterial zu erhalten, geht er in Vorkasse. "Ich schieße zwischen 30.000 bis 40.000 Euro vor. Das ist kein Spaß", sagt er. Ende Dezember kann er beispielsweise erst mit dem Geld für die Tests vom November rechnen.
Silke Seeliger, die Geschäftsführerin vom DRK-Kreisverband Löbau, rudert schon ein bisschen wieder zurück. "Wir testen jetzt nicht mehr für die Arbeitgeber. Der Andrang ist für uns sonst einfach zu hoch", erzählt sie. Leute, die in ein Pflegeheim, Krankenhaus oder woandershin wollen, werden beim DRK in Löbau aber noch getestet. Und zwar nach Voranmeldung von Montag bis Donnerstag von 7 bis 16 Uhr und freitags von 7 bis 13 Uhr.
Täglich etwa 500 Anrufe
"Mehr ist nicht drin. Wir haben etwa 500 Anrufer wegen Impfen am Tag", schildert Silke Seeliger. Und auf das Impfen liegt noch das Hauptaugenmerk des DRK-Kreisverbandes. Gleichzeitig bietet das DRK in Löbau aber auch Unternehmen an, Mitarbeiter als Tester zu schulen.
In drei seiner vier Apotheken führt ebenso Henrik Wintzen Corona-Tests durch. Angeboten wird das bei ihm in der Johannisapotheke in Zittau, in der Marienapotheke in Seifhennersdorf und in der Hubertusapotheke in Olbersdorf, möglichst nach telefonischer Anmeldung immer montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 9 bis 12 Uhr.
"Pro Apotheke haben wir etwa 100 Tests am Tag. Und in jeder der drei Apotheken sind drei bis vier Personen bisher täglich positiv getestet worden", berichtet Henrik Wintzen.
In 20 Städten und Gemeinden im Landkreis Görlitz sind momentan 59 öffentliche Testzentren beziehungsweise Testmöglichkeiten eingerichtet worden.
Hier sind Tests möglich
Bernstadt:
Tagespflege Haus Pließnitz, Große Seite 38, 0174 4180585, Mo-Fr nach Vereinbarung
Ebersbach-Neugersdorf:
CTZ Ergomanus, Hauptstraße 39, nur nach Voranmeldung 035867 658079
Testzentrum OBI-Markt, Johann-Andreas-Schubert-Straße 13, Fr von 11 bis 19 Uhr, Sa von 9 bis 17 Uhr - keine Terminvereinbarung notwendig
Zahnarztpraxis Nicole Scholz-Donath, Hauptstraße 17, mit vorheriger Anmeldung 03586 702489