Merken

Damit die Stadt noch schöner wird

Der Verschönerungsverein ist mit seinem Materiallager umgezogen. Das ist nur eine von etwa 70 Aktionen im Jahr.

Von Elke Görlitz
Teilen
Folgen
NEU!
Karl Schuster und Dietmar Hack räumen das Hochregal im neuen Vereinsdomizil ein. Hier lagert unter anderem das Material, das für neue Bänke genutzt werden könnte.
Karl Schuster und Dietmar Hack räumen das Hochregal im neuen Vereinsdomizil ein. Hier lagert unter anderem das Material, das für neue Bänke genutzt werden könnte. © André Braun

Waldheim. Schubkarren, Rechen, Schaufeln, Farbe und Pinsel – alles musste raus. Der Verschönerungsverein hat sein Domizil im Kornhaus geräumt und ist am Dienstag in sein neues Domizil in Bauhofnähe gezogen. Mit dieser sicher letzten Aktion 2018 beenden die etwa 60 Mitglieder ein arbeits- und ereignisreiches Jahr. „So um die 70 Einsätze sind es gewiss gewesen“, resümiert Heinz Thieme vom Vorstand.

Erst am letzten Wochenende waren einige der Gerätschaften noch in Gebrauch. Tino Seltmann, Frank Schreiber und Jürgen Schreier hatten 160 Schubkarren voller Schotter auf den Weg zwischen unterer Bergstraße und Wirtschaftsweg gefahren und verdichtet, um das Wegstück besser begehbar zu machen, so Thieme. Im Verein gibt es feste Teams, die sich um Wanderwege und Bänke kümmern. „50 bis 60 Kilometer sind es sicherlich, die wir instandsetzen“, so der Mann vom Vorstand. Leicht sei das dieses Jahr vor allem aufgrund der Sturmschäden nicht gewesen. Noch sind nicht alle beseitigt. Staatsforst und private Waldeigentümer kommen nicht hinterher, sodass etwa auf dem Eichberg oder auf dem Weg nach Limmritz noch Bäume die Wege versperren, die vom Verein gepflegt und beschildert werden.

Dem heißen, trockenen Sommer sei es geschuldet, dass Neuanpflanzungen an der Kriebsteiner Straße wieder eingegangen sind. Darum, dass Waldheim grün bleibt, bemüht sich der Verein gemeinsam mit den Baumpaten. Diese sponsern Bäume und übernehmen auch deren Pflege. Wegen der langen Trockenheit hatten sie richtig viel zu tun und konnten zum Beispiel die neuen Bäume an der Gebersbacher Straße gut über den Sommer bringen.

Andere Teams kümmern sich um die etwa 200 Bänke, die der Verschönerungsverein aufgestellt hat und instand setzt. „So müssen zum Beispiel die Bänke im Wettinpark neue Farbe bekommen“, sagt Heinz Thieme. Das ist eine Menge Arbeit, „die wir nicht schaffen würden, wenn wir nicht ab und an auch Bekannte dazu animieren würden, zu helfen“. Um so ärgerlicher sei es, so Heinz Thieme, wenn Bänke vollgekritzelt, Latten zertreten oder zerkratzt werden. Solche Vorfälle seien aber weniger geworden, wie er sagt. Dass es von Vandalismus verschont bleibt, wünscht sich der Verein von einem neuen Projekt: der Zschopauterrasse.

Angelegt haben die Stadtverschönerer das Aussichtsplateau zwischen Festplatz und Kreuzfelsen. Sie befestigten den Platz, der eine gute Aussicht und inzwischen auch Sitzgelegenheiten bietet. „Von dort aus kann man durch die alte Gartenanlage in Richtung Meinsberg wandern“, erklärt Heinz Thieme. Und schmunzelnd ergänzt er: „Dort entlang verläuft der 51. Breitengrad. Eine gute Lage also für den Weinanbau.“

Rapunzel kommt wieder

Den Hang aufzureben, ist nicht Ziel der Verschönerer. Diese Arbeit wollen sie sich nicht auch noch aufbürden. Dafür aber, so sagt Heinz Thieme, planen sie nach dem großen Erfolg in diesem Jahr die Wiederholung der Aufführung des Märchens Rapunzel. Das sorgte am Kindertag für viele leuchtende Augen und staunende Blicke. „Die Kinder konnten es gar nicht fassen, dass wirklich ein riesiger Zopf vom Wachbergturm herabfiel“, erinnert Thieme. 

Er und seine Klassenkameraden des Jahrgangs 1968 hatten das zehn Meter lange Haarteil spendiert. Männer vom Förderverein und aus der Gartengruppe schoben Kulissen, als die Dritt- und Viertklässler der Förderschule unter Leitung von Katrin Köhler für die „Zschopauknirpse“ und „Schulbergstrolche“ das Märchen vorführten. Das ist für 2019 wieder geplant. 

Der Verschönerungsverein freut sich für all seine Aktionen über Spenden. Wer etwa den Erhalt des Wachbergturms unterstützt, bekommt je nach Summe einen goldenen, silbernen oder grünen Stern und wird namentlich im Treppenaufgang verewigt.