Riesa
Merken

Darmkrebs – vor und nach der Operation

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten. Jährlich erkranken in Deutschland über 60 000 Menschen daran. Eine Operation kann Leben retten.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Professor Dr. med. Oliver Stöltzing ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Elblandklinikum Riesa.
Professor Dr. med. Oliver Stöltzing ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Elblandklinikum Riesa. © Klinik

Riesa. Nicht zu überschätzen ist die Mitarbeit der Patienten, um diese Operation gut vorzubereiten, Rückfällen vorzubeugen und damit die eigene Lebensqualität zu erhalten.

Professor Dr. med. Oliver Stöltzing ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Elblandklinikum Riesa. Er referiert beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema „Darmkrebs – Ernährung vor und nach der Operation“ am 27. März in Riesa. Dort können Interessierte von ihm Informationen über neuste Diagnostik- und Behandlungsmethoden bei Darmkrebs erhalten und ihre Fragen stellen.

Herr Professor Stöltzing, welche Ernährung raten Sie Patienten vor einer Darmkrebs-Operation? Müssen die Betroffenen die Ernährung umstellen?

Eine Darmkrebserkrankung führt nicht selten zu einer relevanten Mangelernährung. Dieser Mangel betrifft nicht nur körperliche Substanz wie Fettgewebe oder Muskelmasse, sondern auch wichtige Spurenelemente und Fettsäuren. Somit kann der Mangel insbesondere bei Patienten mit „einem gewissen Bauchansatz“ lange verborgen bleiben.

 Grundsätzlich sollten Patienten vor einer größeren Bauchoperation ausreichend Energie tanken, um für die bevorstehende Phase der Operation und postoperativen Genesung bezüglich des körperlichen Status (Energiehaushalt) gut vorbereitet zu sein. Hierfür müssen alle Ressourcen genutzt werden. 

Eine konkrete Zusammenstellung der Nahrungsoptimierung sollte individuell erfolgen. Patienten mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse haben andere Anforderungen als Patienten, die zum Beispiel wegen Darmkrebs operiert werden.

Wie werden Patienten durch die Klinik bei dieser Vorbereitung unterstützt?

Wichtig ist zunächst, eine bestehende Mangelernährung im Rahmen eines Screenings zu erfassen, damit die richtigen Konsequenzen daraus abgeleitet werden können. Im Fachbegriff nennt sich das „Präkonditionierung und Prähabilitation in der onkologischen Viszeralchirurgie“. 

Nach durchlaufenem Screening erfolgt eine Risikobewertung. Um die Patienten optimal für die bevorstehende Tumoroperation vorzubereiten, ist die Auffüllung des Energiehaushalts erforderlich. Das bedeutet unter anderem, dass der Operationstermin entsprechend ausgewählt wird, um eine ausreichende präoperative Konditionierung der Patienten überhaupt zu ermöglichen. 

In der Regel ist hier eine Vorbereitungsphase von ein bis zwei Wochen sinnvoll. Zusammen mit meiner ausgebildeten Onkolotsin erfolgt dann in der prästationären Sprechstunde die Beratung und Organisation einer Nahrungsmittelergänzung, um bestehende Defizite bei den Patienten auszugleichen.

Der letzte Teil der Vorbereitung für eine Operation findet stationär statt. Das beinhaltet die konkrete Darmvorbereitung, inklusive Abführmaßnahmen und kohlenhydratreiche Getränke.

Welche Hilfestellungen gibt es für Darmkrebspatienten nach abgeschlossener Operation?

Postoperativ erhalten alle Patienten eine Ernährungsberatung vor Entlassung. Zudem werden sie weiter über unsere Sprechstunde angebunden und haben eine Anlaufstelle bei Fragen.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Das SZ-Gesundheitsforum „Darmkrebs – Ernährung vor und nach der Operation“ findet am 27. März um 18 Uhr im Elblandklinikum Riesa, Weinbergstraße 8, 01589 Riesa, Konferenzraum Ebene 5, statt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund des begrenzten Platzes wird um Anmeldung unter 03521 41045520 oder  0351 837475670 gebeten.