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Das Boahnl will an die Autobahn

Und nicht nur das: Gleich mehrere neue Schilder an der A4 sollen auf Landschaft, Kunst und Kultur im Dreiländereck hinweisen. Irgendwann.

Von Thomas Mielke
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Sie ist einer der Hingucker im Dreiländereck - die Schmalspurbahn. Künftig soll sie auf Schildern auch an der A4 um Gäste für das Dreiländereck werben.
Sie ist einer der Hingucker im Dreiländereck - die Schmalspurbahn. Künftig soll sie auf Schildern auch an der A4 um Gäste für das Dreiländereck werben. © Archivfoto: Matthias Weber

Das Boahnl ins Zittauer Gebirge könnte einmal mehr ein Zugpferd für den Tourismus im Dreiländereck werden. Davon ist Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) überzeugt und unterstützt deshalb eigenen Angaben zufolge den Wunsch des Bahnbetreibers Soeg, braune Hinweisschilder an der A4 mit dem Boahnl darauf aufzustellen. "Die Soeg plant seit über zwei Jahren insgesamt zwei Schilder an der A4 Nähe Abfahrt Weißenberg (zukünftige Einbindung B178)", teilte Geschäftsführer Ingo Neidhardt auf SZ-Anfrage mit. "Auf dem vorhandenen Zittauer Schild (Richtung Polen) und auf dem Naturpark-Schild (Richtung Dresden) wird nicht auf unsere Schmalspurbahn verwiesen, hingegen besitzen fast alle anderen Sächsischen Schmalspurbahnen als sächsisches Kulturgut solche Schilder an Autobahnen. Die Zittauer Schilder sind überfällig." Die Soeg als GmbH kann das Schild allerdings nicht beantragen, das müssen Zittau oder anderen Anrainergemeinden übernehmen. Die Kosten würde das Unternehmen tragen.

Die Soeg wartet auf Grünes Licht von der Stadt Zittau, von der sie sich den Antrag an Sachsens Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr erhofft. Dann "beginnen wir mit der Gestaltung der Schilder mit dem dafür verantwortlichen Grafikbüro in Dresden (analog unseren Schildern für die Döllnitzbahn an der A14) und stellen die Schilder sobald als möglich an der A4 auf", so Neidhardt. 

Darüber hinaus "wurde in verschiedenen Gremien darüber diskutiert, ob ein weiteres Naturparkschild (bisher nur aus Richtung Polen kommend) in der anderen Fahrtrichtung aufzustellen", so Michael Scholze, Sprecher der Zittauer Stadtverwaltung. Zudem werde diskutiert, die Tafel „Zittauer Fastentücher“ um einen Hinweis auf die Epitaphien zu ergänzen. Zum Naturparkschild müssen  die anderen Mitgliedsgemeinden des Naturparks ihren Segen geben. 

Bisher liegt in Dresden kein Antrag auf auch nur ein neues braunes Schild vor. Das mag damit zusammenhängen, dass sich die Naturpark-Mitglieder erst einig werden müssen, wo wie viele Schilder denn nun wirklich hinsollen und ob es am Ende doch die Möglichkeit gibt, welche an dem noch zu bauenden B178-Abschnitt bei Weißenberg aufstellen zu können. In Dresden indes scheint es keinen Widerstand gegen die Süd-Oberlausitzer Werbepläne zu geben: Seit 2011 lässt Sachsen mehr braune Schilder an den Autobahnen zu als der Bund allgemein vorsieht. Am östlichsten Ende der A4 sind deshalb noch ein paar Stellplätze frei. Aber nur noch wenige: "Sinnvolle Standorte für Ziele in Zittau wären in Fahrtrichtung Görlitz vor der Anschlussstelle Weißenberg und in Fahrtrichtung Dresden vor der Anschlussstelle Görlitz", teilte Isabel Siebert, Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, auf Anfrage mit. "Zur Not würde in Fahrtrichtung Dresden auch noch die Anschlussstelle Weißenberg gehen." Darüber hinaus gäbe es in diesem Bereich keine freien Standorte mehr. 

Die beiden Schilder für den Naturpark und Zittau als Stadt der Fastentücher sind vor reichlich 13 Jahren an der A4 aufgestellt worden. Das Zittau-Schild war 2014  umgefahren und Monate später neu errichtet worden. 


Wirbt seit 13 Jahren an der A4 um Gäste, die aus Polen Richtung Dresden unterwegs sind - das braune Hinweisschild auf den Naturpark "Zittauer Gebirge".
Wirbt seit 13 Jahren an der A4 um Gäste, die aus Polen Richtung Dresden unterwegs sind - das braune Hinweisschild auf den Naturpark "Zittauer Gebirge". © Archivfoto: SZ
Um Fahrer, die aus Westen in Richtung Polen unterwegs sind, wirbt kurz vor der A4-Abfahrt Weißenberg dieses Schild, auf dem Zittau als Stadt der Fastentücher angepriesen wird.
Um Fahrer, die aus Westen in Richtung Polen unterwegs sind, wirbt kurz vor der A4-Abfahrt Weißenberg dieses Schild, auf dem Zittau als Stadt der Fastentücher angepriesen wird. © Archivfoto: SZ