Pirna
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Das bunte Quartier

Mit einer Millionen-Investition saniert die WGP mehrere Häuser in Copitz-West. Die Wohnungen sollen damit attraktiver werden.

Von Thomas Möckel
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Neue, bunte Häuser in Copitz-West: Mit dem Farbkonzept will sich die WGP künftig von den anderen Wohnblöcken im Neubauviertel abheben.
Neue, bunte Häuser in Copitz-West: Mit dem Farbkonzept will sich die WGP künftig von den anderen Wohnblöcken im Neubauviertel abheben. © Visualisierung: IGC Ingenieurgemeinschaft Cossebau

Seit einigen Tagen nun sind die ersten Zeichen sichtbar, die von einem groß angelegten Bauvorhaben künden. Bauleute haben den Wohnblock Lindenstraße 23 bis 23 c in Copitz eingerüstet und mit den ersten Arbeiten begonnen. Bis Ende 2021 lässt die Städtische Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP) mit einem Millionenaufwand insgesamt vier Wohnblöcke im Gebiet Copitz-West sanieren. Mit dem Projekt zieht mehr Farbe ins Neubauviertel, zudem sollen die Quartiere attraktiver für Mieter werden. Die SZ stellt das Vorhaben vor.

Warum müssen die Wohnhäuser abermals saniert werden?

Die vier WGP-Wohnblöcke im Quartier an der Lindenstraße wurden 1986 errichtet, nach Aussage von WGP-Sprecher Sören Sander waren es die letzten Häuser, die in Copitz-West entstanden. Die Gebäude vom Typ WBS 70 wurden 1997 bereits grundlegend saniert. Fachleute brachten an der Außenhaut eine Wärmedämmung an, installierten neue Bäder, renovierten die Treppenhäuser, bauten neue Fenster und neue Heizungen ein, ebenso modernisierten sie die Elektrik. Nach 22 Jahren sind die Häuser nun aber reif für die nächste Frischekur. „Der übliche Sanierungs-Rhythmus für solche Häuser liegt bei 25 bis 30 Jahren“, sagt WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible. Vor allem die Um- und Anbauten sollen Grundlage dafür sein, dass sich die Wohnungen künftig noch besser vermieten lassen. Die Arbeiten erstrecken sich auf vier sechgeschossige Wohnblöcke mit insgesamt 331 Wohnungen.

Was geschieht am Haus Lindenstraße 23 bis 23 c?

Was allen vier Häusern gemein ist: Maler tünchen die Fassaden mit frischer Farbe, keine gleicht später der anderen. „Auf diese Weise wollen wir uns auch farblich etwas von den anderen Gebäuden im Wohngebiet abheben“, sagt Scheible. Am Haus Lindenstraße 23 bis 23 c reparieren Handwerker zudem das Dach, sanieren die Vorhäuser, tauschen die alten Balkonbrüstungen aus und renovieren die Treppenhäuser. Für die Aufgänge in den einzelnen Häusern gibt es jeweils ein eigenes Farbkonzept. Laut Scheible sei der Wandanstrich mit den Farben der Steckdosen, Schalter und anderer Elemente im Hausflur aufeinander abgestimmt. Im Hauseingang 23 c hat die WGP ein Baubüro eingerichtet, an das sich die Mieter mit Fragen wenden können.

Was wird am Haus Lindenstraße 25 bis 25 c saniert?

Auch hier stehen ein neuer Außenanstrich sowie Reparaturen am Dach auf dem Programm, darüber hinaus installieren die Fachleute neue Vorhäuser. Zudem tauschen Handwerker sämtliche Balkone aus, die alten werden abgerissen und durch neue ersetzt. Typisch für die WBS-Blöcke sind eher längliche, aber recht schmale Balkone. Die neuen Freiluft-Austritte – bestehend aus Stahl und Glas und von außen montiert – haben nun eine praktischere Form, sie sind etwa zwei mal 3,60 Meter groß. „Auf diese Balkone passt dann auch ein normaler Esstisch mit vier Stühlen“, sagt Scheible. Und auch an diesem Wohnblock werden die Treppenhäuser hergerichtet.

Was passiert am Haus Lindenstraße 28 bis 28 e?

Fassaden-Anstrich und Dachreparatur wie gehabt, ebenso werden die Vorhäuser saniert. Neu an diesem Haus: An den Einraum-Wohnungen in den Eingängen 28, 28 b, c und e werden neue Balkone angebaut, diese Quartiere verfügten bislang noch nicht über einen solchen Austritt. „Wir wollen damit erreichen, dass sich die kleinen Wohnungen dann besser vermieten lassen“, sagt Scheible. Bei den bereits vorhandenen Balkonen an den Zwei- und Dreiraum-Wohnungen installieren Handwerker neue Brüstungen. Und ausschließlich an diesem Wohnblock montieren die Fachleute zwei Aufzüge – jeweils einen am Eingang 28 und 28 e. Die Fahrstühle werden außerhalb des Treppenhauses angebaut, der Lift hält später im Erdgeschoss und in jeder halben Ebene zwischen den einzelnen Etagen. Die Kabinen haben eine Grundfläche von ein mal 1,25 Meter Quadratmeter, fünf bis sechs Personen finden in der Kabine Platz.

Welche Arbeiten sind am Haus Lindenstraße 30 bis 30 e geplant?

Auch hier werden die Fassade gestrichen, das Dach repariert, die Vorhäuser saniert und die Treppenhäuser renoviert. Überdies tauschen die Handwerker sämtliche alte Balkone gegen neue aus.

In welchem Zeitraum werden die Häuser saniert?

Der Wohnblock 28 bis 28 c soll im November 2019 fertig sein, das Haus 25 bis 25 c ebenso, das Gebäude 28 bis 28 e ist von Februar bis November 2020 dran, das Haus 30 bis 30 e dann von Februar bis November 2021.

Wie viel Geld investiert die WGP in das Vorhaben?

Laut Scheible kostet das gesamte Vorhaben 6,7 Millionen Euro. Weil die WGP das Geld nicht auf einmal ausgeben kann, wurde das Projekt auf mehrere Jahre ausgedehnt. Eine Mieterhöhung plant die WGP nicht, da es sich bei der Sanierung weitgehend um Instandhaltungsarbeiten handelt. Einzig die Kosten für den Anbau der Aufzüge werden später anteilig auf jene Wohnungen umgelegt, die von den Fahrstühlen profitieren – weil es sich dabei um eine Modernisierung handelt und diese Kosten auf die Miete umgelegt werden können.