Suhl. Mehrere hundert „Schwalbe“-Fahrer haben am Samstag in Suhl das 50-jährige Jubiläum der Simson-Werke gefeiert. Überall würden die DDR-Roller mit dem Vogelnamen durch die Südthüringer Stadt tuckern, berichtete der Leiter des Fahrzeugmuseums Suhl, Joachim Scheibe. Auch andere Simson-Modelle seien nach Suhl gekommen. Insgesamt seien es rund 1.200 Mopeds gewesen. Sogar ein Schweizer habe mit seiner Maschine den Weg in den Thüringer Wald gefunden. Allerdings sei er wohl nicht den weiten Weg auf dem Zweirad gefahren, fügte Scheibe hinzu.




Die Schwalbe sei in ihr Nest zurückgekehrt, sagte Bürgermeister Klaus Lamprecht dem MDR. Niemand habe vor 50 Jahren gedacht, dass aus dem Zweirad ein solches Kultobjekt werden würde. Die „Schwalben“ waren als „zweisitzige Roller mit Spritzschutz“ im volkseigenen Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Suhl von 1964 bis 1985 produziert worden. In der DDR galten sie vor allem als „Alltagsgefährt“. Das Zweirad mit den charakteristischen Flügeln entwickelte sich vor allem nach 1990 zu einem Kultobjekt. So kamen auch Vertreter von bis zu 50 „Schwalbe“-Clubs aus ganz Deutschland - etwa aus Bremen und Augsburg - nach Suhl.
Am Nachmittag wurden die schönsten Exemplare gewählt und mit Preisen ausgezeichnet. Dabei ging es unter anderem um das älteste noch existierende Zweirad. „Es hatte die Fahrgestellnummer 10 und stammte aus dem Jahr 1964“, sagte Scheibe. Zudem sei ein „Damenpokal“ ausgelobt worden. Dazu fuhren acht Frauen im Alter von 17 bis 40 Jahren in 60er-Jahre Kleidern vor. Auch wurden spezielle Versionen wie etwa die „ABV“ oder der „Schornsteinfeger“ vorgestellt. Sonntag wollten die „Schwalbe“-Fans dann gemeinsam ausfahren. Laut Scheibe war eine Tour in den „Kleinen Thüringer Wald“ südwestlich von Suhl geplant. (dpa)