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„Das ist ein unwirklicher Moment“

Simon Geschke gewinnt die erste Alpen-Etappe bei der Tour de France und kann es nicht fassen.

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© Reuters

Herr Geschke, Ihr erster Tour-Etappensieg durch einen beeindruckenden Alleingang in den Alpen über den Col d’Allos, mit 2 250 Metern der höchste Punkt. Was bedeutet Ihnen der Erfolg?

Das ist ein unwirklicher Moment, der schönste Tag in meinem Leben. Davon habe ich immer geträumt. Ich bin ja kein Fahrer, der so viel gewinnt, es ist erst mein dritter Sieg als Profi. Ich musste viel riskieren, habe meinen Kopf in der Abfahrt ausgeschaltet. Im letzten Anstieg bin ich im Tunnel über der Schmerzgrenze gefahren.

Eigentlich sind Sie Helfer von John Degenkolb. Hat es Sie überrascht, dass Sie so viele Freiheiten bekommen?

Ich habe von Anfang an auf meine Chance in der zweiten und dritten Woche gehofft. Ich hatte ja schon bei großen Rundfahrten ein paar gute Ergebnisse aus Fluchtgruppen. Heute war der Tag für mich, es ist unglaublich. Ich habe es mit der Brechstange probiert, ich hatte keine Lust, noch mal Vierter oder Fünfter zu werden.

Nach großen Siegen macht mancher verrückte Sachen. Trennen Sie sich jetzt von Ihrem Markenzeichen, dem Bart?

Ich werde mich erst rasieren, wenn ich das Gesamtklassement der Tour gewinne. Das wird aber nie passieren, also gewöhnt euch lieber an den Bart.

Aufgezeichnet von Ruben Stark (sid).