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Das ist Meißens neuestes Mietshaus

Am Kalkberg entsteht ein Wohnhaus mit Tiefgarage und Penthouse-Wohnungen. Doch die Seeg-Chefin verwehrt sich gegen einen Begriff: „Luxus“.

Von Dominique Bielmeier
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Am Donnerstag feierte die neue Wohnanlage am Kalkberg in Meißen Richtfest.
Am Donnerstag feierte die neue Wohnanlage am Kalkberg in Meißen Richtfest. © Claudia Hübschmann

Meißen. Wirklich sehr schön geworden – aber ein paar Fenster müssten schon noch rein. Etwa so geht ein Witz, der auf der Baustelle von Meißens neuestem Mietshaus am Donnerstagvormittag immer wieder zu hören war. Zum Richtfest des größten Neubauvorhabens der Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft (Seeg) waren sie alle gekommen: Oberbürgermeister Olaf Raschke, Seeg-Chefin Birgit Richter, die Architekten und Bauleute, Geldgeber und interessierte Mieter.

Sie alle stapften durch die großen Pfützen, die der geschmolzene Schnee im fünfstöckigen Rohbau und im Innenhof hinterlassen hat; manche fragten einander gut gelaunt, ob die große Ansammlung von Wasser auf dem Flachdach des niedrigeren der beiden Neubauten, das man durch die Fensterlöcher der zukünftigen Penthousewohnungen sehen kann, wohl Meißens neues Freibad werden solle.

Glückliche Gesichter bei allen Beteiligten, die Seeg-Chefin ist stolz auf das Projekt, das in der Geschichte der Seeg einzigartig ist, spricht vom Beitrag zum Klimaschutz durch Fernwärme und der guten Lage in der Stadt, direkt an der Ecke Kalkberg/Zaschendorfer Straße. Der Oberbürgermeister erklärt, die 22 Wohnungen seien „rubbeldiekatz“ weg gewesen. Knapp 30 Interessenten gebe es bereits, eine Zahnärztin habe den Vertrag für ihre Praxis im Erdgeschoss bereits unterschrieben, zwei weitere Gewerbeeinheiten sind verfügbar.

Seeg-Chefin Birgit Richter musste selbst Hand anlegen und einen langen Zimmermannsnagel in einen symbolischen Dachstuhl einschlagen. Zuvor hatte Zimmermann Marcel Krüger dem Neubau einen Spruch gewidmet. 
Seeg-Chefin Birgit Richter musste selbst Hand anlegen und einen langen Zimmermannsnagel in einen symbolischen Dachstuhl einschlagen. Zuvor hatte Zimmermann Marcel Krüger dem Neubau einen Spruch gewidmet.  © Claudia Hübschmann

Die Wohnungen teilen sich auf in zwei Einraum-, sieben Zweiraum-, acht Dreiraum- und fünf Vierraumwohnungen. Direkt unter dem Dach entstehen zwei großzügige Penthouse-Wohnungen mit besonders großen Fenstern und Dachterrasse. Beide Häuser sind durch eine Tiefgarage miteinander verbunden, in der es zwei Ladesäulen für Elektroautos geben soll.

 In der Garage startet auch der Aufzug, der sogar direkt bis in die Penthouse-Wohnungen fährt. Jeder Mieter soll einen Tiefgaragenstellplatz bekommen, in den Wohnungen außerdem Tageslichtbäder und Südbalkons beziehungsweise Dachterrassen, die Vierraumwohnungen und einige Dreiraumwohnungen erhalten zusätzlich ein Gäste-WC. Rund 5,8 Millionen Euro investiert die Seeg in das Bauvorhaben.

Ein Wort aber will Chefin Birgit Richter über den Neubau nicht hören: Luxus. „Die Ein- und Zweiraumwohnungen sollen natürlich das soziale Gefüge ermöglichen“, erklärt sie im Gespräch mit der SZ vor Ort. „Wir wollen nicht nur für die bauen, die Geld haben, sonst hätten wir ja nur große Wohnungen bauen können.“ Man habe darauf geachtet, „dass die Durchmischung stimmt“.

 Im März sollen die Mietpreise festgelegt werden. „Zehn Euro werden wir schon nehmen müssen“, sagt Richter voraus. „Vielleicht noch ein paar Cent mehr.“ Weil knapp sechs Millionen Euro eine Hausnummer sind, will sie auch ein Wort an ihre jetzigen Mieter in anderen Wohnungen richten. 2,1 Millionen Euro investiere man übrigens in Instandhaltung und -setzung von Wohnungen, 3,4 Millionen in die Modernisierung des Bestandes.

Die ersten Mieter können voraussichtlich im Spätherbst in die Adresse Kalkberg 2 einziehen. Bis dahin dürfte Meißens neuestes Mietshaus auch Fenster haben.