Greifswald. Das Krankenhaus in Greifswald hat seine bundesweit bislang beispiellose Protestaktion gegen den Sparkurs im Gesundheitssystem beendet. Das Klinikum habe nach einem fast dreiwöchigen Stopp von planbaren Operationen gestern wieder den Normalbetrieb aufgenommen, teilte die Klinikleitung mit.
Das Krankenhaus hatte am 15. Dezember 2002 elf seiner 46 Stationen geschlossen und bis zum Jahreswechsel nur noch Not- und Akutfälle behandelt. Die im Dezember abgesagten Operationen sollen in diesem Monat nachgeholt werden.
Auslöser der Aktion war eine Auseinandersetzung mit den Krankenkassen über die zu behandelnden Fälle. Das Klinikum hatte bereits im Oktober die Fallzahlen überschritten. Danach bekam es nur noch 15 Prozent der anfallenden Kosten von den Kassen erstattet, was zur Folge hatte, dass das Klinikum Verluste erwirtschaftete. Zudem wollte die Leitung dem Personal mit der Aktion Gelegenheit geben, einen Teil der insgesamt 20 000 Überstunden als Freizeit abzubauen.
In Greifswald werden pro Jahr rund 35 000 Patienten stationär und 60 000 ambulant behandelt. (dpa)