Von Wilrun Wagner
Das Mittelsächsische Theater und seine Besucher haben am Wochenende den Beginn der Spielzeit gefeiert. Gleichzeitig war dies der Auftakt der Protestaktion „Kultur gehört zu uns“, mit dem die Theaterleute und -freunde gegen die von der Sächsischen Staatsregierung geplante Aushöhlung des bundesweit als vorbildlich gerühmten sächsischen Kulturraumgesetzes und gegen Kürzungen im Kulturetat mobil machen. Zum Auftakt der neuen Spielzeit hatte der Förderverein „Freunde des Döbelner Theaters“ zum traditionellen Theaterfrühstück eingeladen. „Wir finden es toll, dass der Förderverein mit dem Theaterfrühstück auf die Spielzeit einstimmt. Daran merkt man deutlich ‚Kultur gehört zu uns‘“, erklärt Christoph Nieder vom Theater.
Nach der Protestaktion nahmen die Theaterfreunde im Zuschauerraum Platz. Intendant Manuel Schöbel und Generalmusikdirektor Jan-Michael Horstmann stimmten die Besucher auf den Spielplan der neuen Theatersaison ein.
Zunächst die Hiobsbotschaft: „Im Theater wird wieder gebaut“. Das soll aber die Besucher kaum beeinträchtigen. Die Premieren erleben die Anrechtler per Transfer in Freiberg. Dann würde verstärkt die kleine Bühne im TiB genutzt, und die großen Konzerte finden wieder in der Nicolaikirche statt, verkündete Intendant Manuel Schöbel.
Vertreter aller Sparten stimmten mit kleinen Beiträgen auf Inszenierungen und Übernahmen der vorangegangenen Spielzeit ein. Schauspielerische Vielfalt und Wandlungsfähigkeit zeigten dabei besonders Andreas Kuznik und Andreas Pannach, die oft die Lacher auf ihrer Seite hatten. Reizend war die naive Eve (Norma Anthes) in einem Ausschnitt aus dem Klassiker „Der zerbrochene Krug“ zusehen.
Die aus Usbekistan stammende Sopranistin Lilia Milek kennen die Besucher bereits aus einigen Aufführungen. Neu ist der feurige Mexikaner Emilio Ruggerio für das Fach des sogenannten „italienischen Tenors“. Er sang an mehreren großen europäischen Opernhäusern und unter berühmten Dirigenten. Eine weitere Bereicherung für den Opernchor ist der koreanischen Sänger San Tea Lee. Für seine hervorragende Darbietung eines koreanischen Liedes erhielt er viel Applaus und Jubelrufe. Dazu kommt Mark Schreck. Der gebürtige Eilenburger studierte und lebte in Israel. Nicht zuletzt wurde der Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung Ido Arad aus Israel vorgestellt.
Besonders können sich die Theaterbesucher auf die Operette „Feuerwerk freuen“. Susanne Engelhardt stimmte darauf ein und beim großen Finale konnten am Ende alle Besucher mitsingen.
Die erste Premiere der neuen Spielzeit „Oh wie schön ist Panama“ nach dem Kinderbuch von Janosch wurde gestern von vielen Kindern und ihren Eltern besucht, sagte Monika Groß. Die Döbelnerin ist am Theater ab dieser Spielzeit mit für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.