Die Leichtathleten dominieren. Bei den Sportlern des Jahres 2018 in der Region Löbau-Zittau haben sie gleich in drei Kategorien gewinnen können. Die anderen zwei sind mit Mountainbike und Rollski besetzt. Am Sonnabendabend erhielten die Sieger bei der Sportlergala im Zittauer Westparkcenter ihren Pokal. Wer welchen Platz erreicht hat und wer die Sieger der vergangenen Jahre gewesen sind, das ist hier zu erfahren:
Sportlerinnen
3. Platz: Pauline Walzak
Die 19-jährige Walddorferin trainiert seit fünf Jahren am Bundesstützpunkt in Chemnitz, tritt aber weiter für die SG Fortschritt Eibau an. 2018 war ein gutes Jahr: Sie wurde bei der Junioren-EM im Oktober gute Neunte. Ihre Bestleistungen steigerte sie auf 72 Kilo im Reißen und 90 Kilo im Stoßen und räumte bei den deutschen Meisterschaften jeweils drei Titel bei den Frauen und den Juniorinnen ab.
2. Platz: Ina Zscherper
Die Umfragesiegerin des Jahres 2014 lässt dort, wo sie an den Start geht, mit ihren Laufzeiten aufhorchen und läuft der regionalen Konkurrenz auf und davon. Ihre wohl stärkste Leistung lieferte sie beim Halbmarathon des 20. Dresden-Marathons im Oktober ab: Die 30-jährige Mittelherwigsdorferin musste sich in 1:19:02 Stunden nur einer Berlinerin geschlagen geben. Druck machen will sich Ina Zscherper weiterhin nicht .
1. Platz: Marion Wenzel
Die 55-jährige Olbersdorferin ist ein Musterbeispiel dafür, dass es nie zu spät ist, mit dem Sport anzufangen, sogar – wenn man leistungsorientiert trainiert – noch Erfolge zu feiern. Obwohl sie erst seit drei Jahren wieder am Wettkampfbetrieb teilnimmt, gelang ihr bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften mit dem Gewinn einer Bronzemedaille die Krönung ihrer bisherigen Leichtathletikkarriere. Ihr Trainer Mario Renner sagt: „Die Erfolge sind hart erarbeitet, sie ist sehr engagiert und fleißig im Training.“ Oft komme sie mit neuen Ideen zum Training, die helfen, noch effektiver zu lernen. Außerdem unterstützt sie auch andere, bringt zum Beispiel oft den fast blinden Dariusz Ziniewicz mit zum Training oder begleitet ihn zu Wettkämpfen.
Sportler
3. Platz: Maxim Cerwinka
Der 18-jährige Bertsdorfer besucht die Sportschule in Oberwiesenthal. Maxim Cerwinka war 2018 in seiner Altersklasse U18 deutscher Meister im Teamsprint und Dritter im Sprint auf Rollski. „Momentan scheint meine Muskulatur besser für den Sprint geeignet zu sein, aber wer weiß, wie sich das weiterentwickelt“, sagt Maxim Cerwinka, der sich in dieser Saison für die Junioren-WM qualifiziert hat.
2. Platz: Dariusz Ziniewicz
Der 52-jährige Zittauer konnte es nicht fassen: „Dass ich bei einer deutschen Meisterschaft einmal einen Meistertitel gewinne, hatte ich nicht zu träumen gewagt“, sagte der an einer unheilbaren Augenkrankheit leidende und fast blinde Läufer, der sich umgehend bei seinen Helfern und Begleitläufern bedankte. Der Zittauer hatte bei den deutschen Para-Meisterschaften in Kienbaum Gold über 800 und Silber über 5 000 Meter geholt.
1. Platz: René Dutschke
Der 42-Jährige ist seit rund 20 Jahren erfolgreich auf dem Mountainbike unterwegs. 2018 war der Sachsenmeistertitel in seiner Altersklasse Masters II (40 bis 50 Jahre) Dutschkes größter Erfolg. Außerdem gelangen ihm Siege in mehreren Rennen in der Region, zum Beispiel in Bautzen. Ein gewisses Talent brachte der Mitarbeiter in einer Druckerei von Anfang an mit, wurde gleich bei seinem ersten Rennen Vierter, erarbeitet sich die Erfolge inzwischen aber mit viel Training, unternimmt auch Ausflüge zu anderen Ausdauersportarten (im Winter zum Beispiel Skilanglauf) und ist auch als Übungsleiter aktiv. 2019 heißt das große Ziel: Endlich einmal bei der großen Strecke (100 Kilometer) beim Malevil-Cup starten.
Mannschaften
3. Platz: Jonsdorfer Eishockey-Jugendteam
Die Bedingungen der Jonsdorfer Eishockeyspieler sind sicherlich nicht die Besten. Eis steht in der Sparkassenarena erst unmittelbar vor dem Saisonbeginn zur Verfügung und ist gleich nach deren Ende wieder weg. Das hinderte die Jonsdorfer nicht 2018 und inzwischen auch 2019 Sachsenmeister zu werden. Und das wichtigste: Vier Jungs dieses Teams haben inzwischen schon ihre Einsätze bei den Männern bekommen.
2. Platz: VV Zittau-Volleyballer
Die Zittauer Volleyballer knabbern schon seit einigen Jahren am Aufstieg in die Sachsenliga, unterlagen schon einmal knapp in einer Relegation, wurden in der vergangenen Saison knapp geschlagen wieder Zweiter und stehen aktuell kurz vor dem Aufstieg. Das schaffen die Zittauer, die sich sozial für eine Zittauer Jugendwohngruppe engagieren, mit einem Stamm erfahrener Spieler und nachrückenden Talenten.
1. Platz: LG Neiße-Damen W40/45
Die LG Neiße ist im Sport das Paradebeispiel für das Zusammenwachsen des Landkreises. Das Damenteam besteht aus Leichtathletinnen aus dem gesamten Landkreis, das schon seit Jahren bei den nationalen Mannschaftsmeisterschaften für Furore sorgt. Dort kommen pro Disziplin die Ergebnisse von zwei Startern in die Wertung. Ausfälle machen alle Chancen zunichte. Diesmal wurde die Bronzemedaille im wahrsten Sinn des Wortes gemeinsam erkämpft. Es ging beim Finale um jeden Punkt jeder Athletin, denn für Bronze musste der Sachsenmeister Neukieritzsch, der damals knapp die Nase vorn hatte, bezwungen werden. Das gelang am Ende mit 6 005:5 970 Punkten, was zu ausgelassenem Neiße-Jubel führte.
Nachwuchssportlerinnen
3. Platz: Levana Pihan
Als Fünfte der deutschen Meisterschaften im Rollskilauf gehörte Levana Pihan bei den Sachsenmeisterschaften zu den Favoritinnen. Aber nach einer Knieverletzung rechnete sie sich nicht allzu viel aus. Dann aber gewann sie mit einer Minute Vorsprung und war so schnell wie die Siegerin der nächsten Altersklasse. Auf Ski gehört Levana auch zur erweiterten sächsischen Spitze.
2. Platz: Enya Pfister
Eine Oberlausitzerin im Weltcup bei den Ski-Alpinen? Für Enya Pfister ist der Weg zwar noch weit, aber nicht unrealistisch. Enya, äußerst zielstrebig, kämpfte sich an Sachsens Spitze, wurde 2018, inzwischen 15 Jahre alt, souveräne Sachsenmeisterin im Slalom und Riesenslalom. Inzwischen lebt und trainiert sie am Bundesstützpunkt in Berchtesgaden, mitten unter bayrischen Mädels.
1. Platz: Jill Sefrin
Die 14-Jährige trainiert schon seit fast zehn Jahren im Verein und ist ein Naturtalent, was Schnellkraft betrifft. 2018 wurde sie Regionalmeisterin im Sprint (100 Meter in 13,22 s) und im Weitsprung (4,67 m), gewann zudem den Titel mit der Sprintstaffel und Medaillen im Kugelstoßen und Speerwurf. Wer weiß, dass zum leichtathletischen Siebenkampf nur noch der Hürdensprint (den Jill auch sehr gut kann), die Schnellkraftdisziplin Hochsprung und der 800-Meter-Lauf fehlen, ahnt, wo das größte Potenzial der Zittauer Oberschülerin steckt. Obwohl die Entscheidung gegen die Sportschule gefallen ist, glaubt Trainer Steinert, dass sein Schützling auch künftig mit der sächsischen Spitze mithalten kann.
Nachwuchssportler
3. Platz: Bennet Roßmy
Bennet Roßmy aus Olbersdorf lernt als Nachwuchs-Eishockeyspieler die Grundlagen in Liberec und hat es bis in die deutsche U16-Nationalmannschaft geschafft. Schon als Siebenjähriger wechselte der Olbersdorfer zum tschechischen Erstligisten, wechselte nach der siebenten Klasse sogar an das Sportleistungszentrum in Liberec (mit Schule) und ist ein begabter, torgefährlicher Stürmer.
2. Platz: Tomas Slavik
Tomas Slavik wohnt in Liberec, besucht aber das Christian-Weise-Gymnasium in Zittau und trainiert als Leichtathlet bei Turbine Zittau. Er bringt von sich aus sehr viel Talent für den Sprint mit, wurde beim sächsischen Sprint-Cup in 7,53 Sekunden über 50 Meter starker Zweiter, holte außerdem bei den Regionalmeisterschaften Silber im Weitsprung und Bronze im Hürdensprint.
1. Platz: Franz-Volker Heinrich
Der 15-jährige Jonsdorfer ist „sportverrückt“. Bis zu sechs Mal pro Woche trainiert er: dreimal mit dem PSV, zusätzlich einmal mit den Männern, einmal auch Fußball – und im Sommer zusätzlich Rollski. Auf Rollski feierte er 2018 seinen größten Erfolg: deutscher Schülermeister. „Ich habe viel dafür trainiert, und es hatte sich angebahnt“, sagt er. Bei den Titelkämpfen entschied er den Sprint klar für sich, ging mit mehreren Sekunden Vorsprung auf die Verfolgung und behauptete sich sicher. „Auf Ski wurde er in Sachsen immerhin auch Dritter. Und das ohne Sportschule: „Das ist mir alles zu kontrolliert und fremdbestimmt. Da ist mir meine Freiheit wichtiger.“
Das offizielle Ergebnis für 2018
Bisherige Umfragesieger
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