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Das sind Sachsens beste Gründerinnen

Frauen sind in der Start-up-Welt die Ausnahme. Nun wurden eine Ukrainerin und eine Amerikanerin in Dresden geehrt.

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Geballte Frauenpower: Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) ehrt die Gründerin des Jahres Maryna Talalayeva (vorn, v. l.)
Geballte Frauenpower: Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) ehrt die Gründerin des Jahres Maryna Talalayeva (vorn, v. l.) © SMJ

Von Luise Anter

Dresden. Ein Raum, eine Mitarbeiterin: So sah das Unternehmen von Maryna Talalayeva vor zwölf Jahren aus. Talalayeva war Putzfrau, Sekretärin und Dozentin in einem. Heute hat „Fremdsprachen for everyone“ mit Sitz in Dresden 30 Mitarbeiter, drei Standorte und einen Millionenumsatz. Und die Chefin ist Sachsens Gründerin des Jahres 2020. Talalayeva erhielt am Samstag im Dresdner Lingnerschloss den mit 5.000 Euro dotierten Start-up-Preis.

Als die Ukrainerin nach Deutschland kam, saß sie selbst in Sprachkursen. Richtig zufrieden war Talalayeva nie. „Ich wollte es besser machen.“ Also gründete sie ihr eigenes Unternehmen. In ihren Schulen unterrichten nur Muttersprachler – und das in über 50 Sprachen, von Schwedisch bis Chinesisch. Außerdem gibt es Deutschkurse für Geflüchtete.

Den mit 2.000 Euro dotierten 2. Platz belegte die US-Amerikanerin Deborah Hey. Sie betreibt im Schloss Mutzschen bei Grimma MotoSoul, ein Resort für Biker – Hotel, Restaurant und Motorradverleih.

Vokabeln und Bikes: Sachsens Gründerinnen sind in vielen Branchen unterwegs. Die Jury zählte 57 Bewerbungen um den Preis, den es seit 2015 gibt. Er soll Frauen zum Gründen ermutigen und ihnen ein Netzwerk bieten. Noch immer sind kaum ein Drittel der Gründer in Sachsen Frauen.

Angst habe sie nie gehabt, sagt Preisträgerin Talalayeva. Aber die Mutter von zwei Kindern hat oft die Erfahrung gemacht, es als Unternehmerin schwerer zu haben. „Man arbeitet Vollzeit und ist nebenbei noch Vollzeit-Mutter“, sagt sie. Da wünsche sie sich auch politische Unterstützung.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das ist ein Ziel des Gleichstellungsgesetzes, an dem die bisherige Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) gescheitert ist. „Liebe Katja, das überlasse ich dir“, sagte die jetzige Sozialministerin bei der Preisverleihung zu ihrer Nachfolgerin Katja Meier (Grüne). „Gemeinsam bekommen wir das hin.“ Meier will das Gesetz so schnell wie möglich auf den Weg bringen. Der Entwurf soll 2021 vorliegen.