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Das Sportlerheim steht

Der Rohbau des neuen Gebäudes am Sportplatz ist binnen weniger Tage entstanden. Ins Innere kommt bald ein Stück Hightech.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Wülknitz. Das ging ruck, zuck: Wo vor zehn Tagen noch eine graue Betonfläche war, befindet jetzt ein neues Gebäude. Binnen kürzester Zeit sind die Wände hochgezogen und mit dem Dach überdeckt worden. Das neue Vereinsheim am Wülknitzer Sportplatz, in dem sich künftig die Fußballer umziehen und die Kegler ihr Training und Spiele abhalten werden – im Rohbau steht es. Am Mittwochnachmittag ist deshalb Richtfest gefeiert worden. Handwerker, Bauplaner, Gemeindevertreter und Mitglieder vom ESV Lok Wülknitz waren dafür auf die Baustelle gekommen. Der Wülknitzer Bürgermeister Hannes Clauß (parteilos) dankte den Beteiligten für die bisherige Arbeit und erinnerte daran, dass an dem Projekt seit 2015 geplant worden war. Bei einem Architektenwettbewerb hatte sich im Jahr darauf ein Leipziger Büro mit dem Entwurf für ein eingeschossiges Gebäude in Holzständerbauweise durchgesetzt.

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Foto: / / © Lutz Weidler
Das Wülknitzer Vereinsheim im Bau.
Das Wülknitzer Vereinsheim im Bau. © Sebastian Schultz

Größte Investition seit Jahren

„Wir sind als Gemeinde sehr froh, dass wir ein so großes Projekt in Angriff nehmen können“, sagte Bürgermeister Hannes Clauß am Mittwoch. Mehr als eine Million Euro wird der Bau des Gebäudes aller Voraussicht nach insgesamt kosten, rund die Hälfte wird gefördert. Derzeit liegen die Baukosten etwa 40 000 Euro über dem Plan. Ein moderates Plus angesichts der in letzter Zeit stark gestiegenen Baupreise.

Einer der großen Aufträge zum Sportlerheim war gerade erst diesen Montag von den Wülknitzer Gemeinderäten vergeben worden: Für rund 100 000 Euro stimmten die Räte mehrheitlich dem Kauf des Herzstücks des neuen Sportlerheims zu: der neuen Kegelbahn. Die dürfte die modernste Anlage ihrer Art in der Gegend werden: mit Bedienpulten, die über mit berührungsempfindlichem Bildschirm („Touchscreen“) und Anzeigemonitoren für jede Bahn. Manche sprechen deshalb von „Hightech“. Der Chef des Wülknitzer Sportvereins Rico Weser – selbst in der Kegelabteilung aktiv – nennt es eine zeitgemäße Anlage. Eingebaut werden soll sie voraussichtlich im Juli. Die erste Kugel könnte dann voraussichtlich im September rollen, hofft der Kegler und Sportvereinschef.

Hans-Jürgen Wermann hat sich der Stimme bei der Kegelbahn-Auftragsvergabe enthalten. Der CDU-Gemeinderat gehört zu jener Minderheit in der Runde, die das Neubauprojekt am Wülknitzer Sportplatz mit Skepsis sehen. Zum Richtfest war der Wülknitzer Vize-Bürgermeister dennoch gekommen. In Richtung des rund 100 Mitglieder ESV Lok appellierte Wermann, dass der Verein sich jetzt engagieren müsse, um das Gebäude künftig mit Leben zu erfüllen.

Zumindest in der Fußballabteilung, die zuletzt das Aus der Männersparte verkraften musste, sieht es laut Abteilungsleiter Frank Heilmann gar nicht so schlecht aus. Demnach hat das neue Sportlerheim, obwohl es noch gar nicht fertig ist, schon ein paar neue Nachwuchskicker angelockt. Rund 30 Kinder trainieren insgesamt im Klub Fußball. Und wenn das Gebäude dann erst mal fertig ist, werden es vielleicht noch mehr, hoffen sie beim ESV Lok.

Neugierig aufs neue Sportlerheim sind derweil auch viele andere Wülknitzer. Die Gemeinde plant deshalb eine Baustellenbegehung für Anwohner mit dem Architektenbüro. Ein Termin dafür soll bald demnächst gegeben werden.