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"Mit Dresden verbindet mich was, da schaue ich genauer drauf."

Bei Dynamo hatte Robert Andrich keinen Stammplatz, jetzt spielt er für Heidenheim in der zweiten Liga.

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Zwei Ex-Dynamos unter sich: Heidenheims Robert Andrich (r.) und Union Berlins Akaki Gogia.
Zwei Ex-Dynamos unter sich: Heidenheims Robert Andrich (r.) und Union Berlins Akaki Gogia. © dpa/Annegret Hilse

Herr Andrich, am Samstag kommt Ihr Ex-Verein Dynamo nach Heidenheim. Sie haben am Mittwoch gegen Kiel 2:2 gespielt. War das ein Punktgewinn?

Es war ein sehr intensives Spiel, Kiel hatte etwas mehr Spielanteile und am Ende verdient einen Punkt geholt. Der Spielausgang war gerecht.

Wann haben Sie aufs Handy geschaut, um zu sehen, was in Dresden passiert ist?

Es kommt immer einer in die Kabine und sagt, wie die Spiele ausgegangen sind. Zuhause habe ich mir dann noch die Tore angesehen.

Mit welchen Gedanken schauen Sie sich das an?

Mit Dresden verbindet mich was, da schaue ich natürlich ein bisschen genauer drauf. Generell liegt der Fokus aber immer auf dem kommenden Spiel mit dem FCH, nicht auf dem Ex-Verein.

Wie fällt Ihr Rückblick auf die Zeit in Dresden aus?

Sportlich lief es am Anfang ganz gut, es war mein bisher einziger Aufstieg mit einer Mannschaft. Meine Familie lebt auch noch dort. Ich habe mich wohlgefühlt.

Was hat das für Ihre Entwicklung gebracht?

Eine Menge. Die zwei Jahre danach beim SV Wehen Wiesbaden liefen ja auch ganz ordentlich für mich.

Sie sind damals zu einem Drittligisten gegangen, obwohl sie mit Dynamo in die zweite Liga aufgestiegen waren. Warum haben Sie das gemacht?

Ich hatte noch ein Jahr Vertrag bei Dynamo, aber in der Aufstiegssaison schon weniger Einsatzzeiten. Ich wollte nicht ein Jahr auf der Tribüne sitzen. Daher bat ich um die Vertragsauflösung, um mich ein oder zwei Jahre in der dritten Liga beweisen zu können und dann den nächsten Schritt zu wagen. Dass der Plan dann so aufgegangen ist, ist natürlich umso schöner.

Wie sind Sie dann nach Heidenheim gekommen?

Heidenheim war schon früh interessiert, aber ich hatte noch ein Jahr Vertrag in Wiesbaden. Als mein Vertrag ausgelaufen ist, sind sie schon frühzeitig auf mich zugekommen und wollten, dass ich zum Gespräch komme. Dann ging alles sehr schnell und hat auch gleich gut gepasst.

Heidenheim wird gern mal unterschätzt, weil der Name nicht so groß klingt und nicht so sehr nach Tradition, obwohl der Fußball ein sehr erfolgreicher ist.

Auf jeden Fall. Hier wird viel Wert auf Respekt und Disziplin gelegt. Es ist nicht so viel Trubel drumherum, weil es eben etwas kleiner ist. Man kann hier in Ruhe arbeiten und es ist trotzdem nicht so, dass wir uns verstecken. Wir wissen schon, was wir können.

Im Moment sieht es richtig gut aus für Heidenheim. Ihr steht auf Platz sechs.

Wir wollen immer so spielen, dass wir das Spiel gewinnen, und sind damit in der Hinrunde ganz gut gefahren, selbst gegen die großen Mannschaften. Wir wollen unser Ding durchziehen, haben einen guten Plan. Jetzt hoffen wir, dass die Rückrunde genauso läuft.

Und wie zufrieden sind Sie mit sich selbst bei 13 Einsätzen in 19 Spielen?

Es klingt nicht schlecht, aber man möchte natürlich immer spielen. Für meine erste Zweitligasaison kann ich mich nicht beklagen. Ich werde mich auf jeden Fall reinhängen, dass ich noch mehr Einsatzzeit bekomme.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Was möchten Sie noch erreichen?

Es ist immer Luft nach oben und man kann sich immer noch weiter verbessern. Als Fußballer will man immer so weit es geht hochkommen. Ich spiele nicht Fußball, um zu sagen, ich habe jetzt in der zweiten Liga mein Ziel erreicht.

Jetzt kommt Dresden. Ist das für Sie noch ein besonderes Spiel gegen den Ex-Verein?

Obwohl nicht mehr so viele Spieler da sind, ist es schon etwas Besonderes.

Ist Dynamos Niederlage gegen Bielefeld gut für Heidenheim?

In der zweiten Liga ist alles ausgeglichen, die Mannschaften sind alle auf fast gleichem Niveau. Da ist es nicht so wichtig, wie das vergangene Spiel ausging. Es kann ein Vorteil sein oder auch ein Nachteil. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen.

Gespräch: Tino Meyer