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DD-Piraten wollen Cannabis-Club

Die Piratenpartei wirbt im Kommunalwahlkampf mit der Legalisierung psychoaktiver Substanzen - und plant in der Neustadt ein Café, in dem Haschisch und Marihuana erhältlich sein sollen.

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© Reuters

Dresden. Die Dresdner Piraten werben im Kommunalwahlkampf mit der Legalisierung von Drogen - und planen im Szeneviertel Neustadt einen „Social Cannabis Club“.

Zwar stehe die momentane Rechtslage dem noch entgegen, räumte Piraten-Sprecher Marcel Ritschel auf Nachfrage ein. Dennoch geht er letztlich von einem Erfolg der Idee aus, weil solch ein Cannabis-Café von öffentlichem Interesse sei. „Wir möchten, dass der Besitz aller Rauschmittel legalisiert wird, damit es zu einer Entkriminalisierung kommt“, sagte Ritschel. Das aufgrund der Verbotspolitik entstandene kriminelle Milieu müsse nachhaltig ausgetrocknet werden.

In Berlin-Kreuzberg hatten jüngst die Grünen samt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann für ein Haschisch-Café nach holländischem Vorbild plädiert.

Die Piratenpartei geht davon aus, dass Cannabis als Volksdroge in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Allerdings sind die Piraten auch für eine Untersuchung von Rauschmitteln auf ihre „tatsächliche Gefährlichkeit“ hin. „Ist keine gravierende Schädigung festzustellen, so werden diese Rauschmittel an dafür zertifizierten Stellen kontrolliert hergestellt und ausgegeben“, heißt es im Wahlprogramm.

Bei Rauschgiftabhängigen soll eine kontrollierte Abgabe von Drogen mit einer Therapie gekoppelt sein. Auf dieses Weise sollen Betroffene schrittweise entwöhnt werden. Die Abgabestellen sollen zugleich als Beratungsstelle fungieren. (dpa)