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Über die Mauer geklettert

1961 wurden Bergsportler aus Pirna und Hameln Freunde. Doch plötzlich war die Grenze zu. Das machte die Seilschaft nur noch stärker.

Von Jörg Stock
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Ein DDR-Bürger auf Schwarzfahrt: Der Pirnaer Klaus Jäschke (r.) 1987 mit seinem Hamelner Freund Hartmut Ahlbrecht beim Klettern in der französischen Verdonschlucht. Eigentlich hätte er nur zur Hochzeit der Verwandtschaft an den Rhein gedurft.
Ein DDR-Bürger auf Schwarzfahrt: Der Pirnaer Klaus Jäschke (r.) 1987 mit seinem Hamelner Freund Hartmut Ahlbrecht beim Klettern in der französischen Verdonschlucht. Eigentlich hätte er nur zur Hochzeit der Verwandtschaft an den Rhein gedurft. © Repro: SZ

Pfingsten 1980, im Morgengrauen. Der rote Audi von Familie Diedrich aus Hameln in Niedersachsen rollt zur Grenzübergangsstelle Marienborn, größte Öffnung im Eisernen Vorhang zwischen BRD und DDR. Die Diedrichs wollen nach Sachsen. Freunde aus Pirna haben sie zum Klettern eingeladen, wie jedes Jahr. Doch diesmal werden die Diedrichs nicht ankommen. Das liegt an der Schmuggelware auf dem Reserverad: Achtzig Hefte der Zeitschrift "Alpin", Schnaps und ein Playboy. Vater Kalle ahnt, was kommt, als er sieht, wie die DDR-Zöllner die Westautos filzen: "Wir haben ein Problem!"

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