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Dem Phaeton auf der Spur

In der Gläsernen Manufaktur verfolgt ein Team des Senders CNN die Fertigung der Autos.

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© Christian Juppe

Von Bettina Klemm

Nein, das habe sie nicht erwartet. Die Redakteurin Gisella Deputato ist von der Gläsernen Manufaktur überrascht. „Ich fühle mich nicht wie in einer Autofabrik, sondern eher wie in einer Lounge oder einem Konzertsaal“, sagt sie. Das Londoner Büro des amerikanischen Nachrichtensenders CNN hat sie gemeinsam mit Kameramann Andrew Waller nach Dresden geschickt, um eine Reportage über die Fertigung des Luxus-Autos von Volkswagen zu drehen.

Die Sendereihe heißt „art of movement“ (Kunst der Bewegung) und wird monatlich produziert. Der Beitrag über die Gläserne Manufaktur soll am 20. Oktober ausgestrahlt werden. Dann wird er noch fünfmal wiederholt. „Es geht bei der Sendung um Innovationen in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technologie im Bereich der Bewegung“, erklärt Gisella Deputato.

Nun will sie das Besondere an der Produktion in Dresden zeigen. Logistik-Chef Ralf-Peter Idel erläutert ihr den Ablauf. Derzeit werden 21 Luxusautos pro Tag montiert. Jedes ist ein Unikat, denn es wird nach den Wünschen des Kunden ausgestattet. Der Preis beginnt bei 70 000 Euro, mit Sonderwünschen kann er sich aber auch verdoppeln. Rund 5 800 Autos hat die Gläserne Manufaktur im vergangenen Jahr produziert. 70 Prozent davon gehen an Kunden in China, erläutert Vertriebschef Oliver Winkes. Der Markt in den USA spielt bisher noch keine Rolle. Vielleicht noch nicht, denn CNN erreicht mit seinem Programm in fünf Sprachen weltweit über 375 Millionen Haushalte.

Da führt der VW-Sprecher doch gern die Journalisten zu den einzelnen Stationen. Gut zwei Stunden filmte das kleine Team gestern. Am Ende werden in der Sendung etwa vier Minuten gezeigt. Die 33-jährige Redakteurin und ihr Kameramann waren von 7 bis 16 Uhr in der Produktionsstätte. Auch den Transport der Teile mit der blauen VW-Straßenbahn nahmen sie auf. Das sei eine interessante Lösung, sagt Deputato. Sie selbst nutze in London den öffentlichen Nahverkehr oder sie laufe.

80 Prozent der deutschen Kunden holen ihren Phaeton in Dresden selbst ab. Sie verbinden dies in der Regel mit einem Besuch der Oper, erfreuen sich an den Sehenswürdigkeiten. Den beiden Journalisten blieb gestern nur noch Zeit, um einmal um die Frauenkirche zu laufen. Dann mussten sie nach Berlin, um den Flieger zu erreichen. „Schade“, sagt die Redakteurin.