Demitz-Thumitz gibt zwei Kitas ab
Demitz-Thumitz. Zwei Jahre lang wurde im Gemeinderat von Demitz-Thumitz diskutiert - jetzt fasste das Gremium mit zehn Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen einen Beschluss: Die Gemeinde übergibt zum 1. Januar kommenden Jahres den Hort der Grundschule am Klosterberg und die Rothnaußlitzer Kita Zwergenpark an den Bautzener Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo).
Der Sozialverband betreibt in Demitz-Thumitz bereits die Kindertagesstätte Brückenmännchen und er beschäftigt zwei Tagesmütter.
Gemeinde: Fachliche Gründe sprechen für Wechsel
Von dem bevorstehenden Trägerwechsel sind acht Mitarbeiterinnen betroffen. Bislang werden sie nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Der Tarif der freien Träger liegt oft noch darunter, obwohl auch sie in den vergangenen Jahren die Gehälter deutlich angehoben haben. Wohl wissend, dass sie hinsichtlich der Fachkräfte mit den Kommunen im Wettbewerb stehen.
Es sind jedoch nicht finanzielle, sondern fachliche Gründe, die die Gemeinde bewogen haben, diese Entscheidung zu treffen, betont Bürgermeisterin Gisela Pallas (Wählervereinigung DePoRo).
Zum einen stoße eine kleine Gemeinde personell an Grenzen, wenn es um Fragen der Verwaltung der Kindereinrichtungen geht. Zum anderen habe ein freier Träger fachlich ein besseres Hinterland für moderne pädagogische Konzepte entsprechend dem Sächsischen Bildungsplan, einschließlich der Weiterbildung der Erzieherinnen. Dazu gehöre auch die Möglichkeit des fachlichen Austausches der Erzieherinnen untereinander, was die Gemeinde nicht bieten könne.
Trägervielfalt ist schwer zu realisieren
Damit werden ab kommendem Jahr alle Kindereinrichtungen in der Gemeinde Demitz-Thumitz von der Awo betrieben. Einen Widerspruch zum Sächsischen Kita-Gesetz, wonach Städte und Gemeinden den Eltern eine Trägervielfalt bieten sollen, sieht Gisela Pallas in der Entscheidung des Gemeinderates nicht. Trägervielfalt sei in den Städten möglich, sagt sie. Kleinen Gemeinden falle sie dagegen schwer.
Sie begründet es mit Gesprächen, die sie in den vergangenen Jahren mit dem Evangelischen Schulverein und der Volkssolidarität geführt hatte. Die damalige Geschäftsführerin der Volkssolidarität Sabine Strauß habe keine Chance gesehen, die Kita in Rothnaußlitz zu übernehmen. Grund: Die Einrichtung sei zu klein, als dass sie als selbstständige Kita wirtschaftlich betrieben werden könnte. Auch in Burkau gibt es mit der Arbeiterwohlfahrt nur einen freien Träger für zwei Kindertagesstätten in der Gemeinde.
Der Kreisverband Bautzen der Awo betreibt aktuell 17 Kindertagesstätten, zwei Horte und zwei Tagespflegen für Kleinstkinder. (SZ/ir)
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