Dresden. Am Samstagnachmittag fanden im Dresdner Stadtzentrum mehrere Kundgebungen statt.
Auf dem Neumarkt hatten sich Unterstützer des thüringischen Pegida-Ablegers Thügida versammelt, um ihre Sympathie für die derzeitige französische Präsidentschaftkandidatin Marin Le Pen zu bekunden. Von einer vor der Frauenkirche aufgebauten Bühne aus richteten ab 14.30 Uhr mehrere Redner das Wort an die Anwesenden. Im Anschluss liefen die Anwesenden durch die Innenstadt. Ein SZ-Reporter schätzte die Zahl der Thügida-Demonstranten auf circa 200 Personen - diese Zahl bestätigte die Polizei am Samstagabend.
Zeitgleich demonstrierte das linke Bündnis Nope unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Rechtsruck in Europa“ in der Nähe der rechten Kundgebung und begab sich anschließend gleichfalls auf einen Rundkurs. Zwischenzeitlich versuchten die Demonstranten mehrfach, den Thügida-Zug mit kleineren Sitzblockaden zu behindern. Laut Polizei waren bis zu 500 Gegendemonstranten auf der Straße.
Wie die Polizei am Abend mitteilte, musste ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet werden: Bei einem 36-jährigen Ordner von Thügida hatten Einsatzkräfte Quarzhandschuhe und Pfefferspray festgestellt.
Auf einer dritten Kundgebung forderten Demonstranten im Stadtzentrum die Freigabe von Cannabisprodukten auch für den nicht-medizinischen Gebrauch. Anlass war der alljährlich auf der ganzen Welt stattfindende „Global Marijuana March“. Eine Teilnehmerzahl ist nicht bekannt.
Die Polizei sicherte die Veranstaltungen mit knapp 300 Beamten. (szo)