Merken

Denkmal zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Hoyerswerda enthüllt

1991 haben in Hoyerswerda Menschen Ausländer angegriffen. 23 Jahre nach den Ausschreitungen mit 38 Verletzten wird in der Stadt ein Denkmal enthüllt. Es besteht symbolisch aus einer offenen Tür.

Teilen
Folgen
© dpa

Hoyerswerda. Zur Erinnerung an die Opfer fremdenfeindlicher Ausschreitungen 1991 in Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) ist am Freitag ein Denkmal in der Stadt enthüllt worden. Hoyerswerda war der erste Ort in Deutschland, in dem nach der Wiedervereinigung Ausländer Opfer eines Gewalt-Exzesses wurden. „Das darf niemals wieder passieren“, sagte Sachsens Ausländerbeauftragter Martin Gillo (CDU). Neben der Erinnerung stehe das Denkmal vor allem für die Gestaltung der Zukunft. „Das gemeinsame Ziel heißt: Hoyerswerda ist eine weltoffene Stadt.“

Bei den Übergriffen vor 23 Jahren waren nach Angaben der Stadt 38 Menschen verletzt worden. Das Denkmal in Form eines Torbogens steht unweit des Lausitzer Platzes, wo der Übergriff begann. Angetrunkene Skinheads hatten dort vietnamesische Händler angepöbelt. Später wurden ein Wohnheim für ausländische Vertragsarbeiter sowie ein Asylbewerberheim belagert.

Die offene Tür am neuen Ort des Gedenkens soll Gastfreundschaft symbolisieren, der gläserne Regenbogen zwischen den beiden Pfosten Hoffnung, hieß es. An einem Pfeiler der drei Meter hohen Tores ist ein QR-Code angebracht. Mit einem Smartphone lässt sich darüber die Chronologie der Ereignisse vom 17. bis 23. September 1991 abrufen. (dpa)