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Pflaster raus am Terrassenufer

Fußgänger und Radfahrer kommen sich am Elbufer ständig in die Quere. Künftig soll mehr nutzbarer Platz für beide da sein.

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© René Meinig

Dresden. Dieser Vorschlag trifft beim Amt für Denkmalschutz auf offene Ohren: Das Straßen- und Tiefbauamt (STA) will das Großpflaster auf dem kombinierten Fuß- und Radweg am Terrassenufer durch Gehwegplatten ersetzen. „Da dort ... nur der Umgebungsschutz für die benachbarten Festungsanlagen zu beachten ist, wäre eine Umgestaltung der Straße oder der Fußwege am Terrassenufer durchführbar. Dies beinhaltet auch den Tausch des Kopfsteinpflasters gegen einen Plattenbelag“, schreibt ein Mitarbeiter des Amtes auf SZ-Anfrage. Damit könnten die Konflikte entschärft werden, die es täglich am Terrassenufer gibt. Denn Fußgänger rechnen auf der Elbpromenade nicht damit, dass der Weg auch für Radfahrer freigegeben ist. Vor allem die Passagiere von Dampfern, die vor oder nach einer Fahrt in Menschentrauben am Ufer stehen, nehmen oft die gesamte Wegbreite ein.

Das Stadtplanungsamt hatte bereits vor einiger Zeit Lösungsvarianten erarbeiten lassen. „Mit dem Ausbau des Pflasters steht zwar nicht mehr Platz zur Verfügung, aber dennoch mehr nutzbare Fläche“, sagt Reinhard Koettnitz, der Leiter des STA. Denn eigentlich sollten die Fußgänger auf dem farbig abgesetzten Pflasterbereich laufen, die Radfahrer auf den Granitplatten fahren. Doch auch die Fußgänger entscheiden sich meist für die glatteren Platten.

„Eine Absperrung zwischen beiden Bereichen wollen wir nicht, das wäre auch im Hochwasserfall ein Hindernis“, sagt Koettnitz. Deshalb möchte sein Amt lieber Gehwegplatten einbauen. „Dann wäre es für Fußgänger und Radfahrer leichter, sich zu arrangieren“, sagt Koettnitz. Im kommenden Jahr sollen die Planungen für das Projekt starten. Es sei wichtig für eine funktionierende Ost-West-Verbindung, sagt Koettnitz. Der Amtsleiter ist zuversichtlich, dass dies bald passieren wird, da er neue Planer bekommen hat. Vor 2019 wird ein Austausch des Pflasters allerdings nicht machbar sein. So lange dauern Planung, Ausschreibung und Bau.

Im Jahr 2000, als das Terrassenufer ausgebaut wurde, hatte der Denkmalschutz abgelehnt, auf Pflaster zu verzichten. Inzwischen hat dort offenbar ein Umdenken eingesetzt. (SZ/kh)