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Der Aufzug muss stillgelegt werden

Marcus Herrmann über eine offensichtliche Fehlkonstruktion.

Von Marcus Herrmann
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Marcus Herrmann
Marcus Herrmann © Archiv/Claudia Hübschmann

So langsam vergeht angesichts der Pannenserie am Panoramalift selbst den größten Zweckoptimisten oder in Zynismus begabten Betrachtern das Lachen. Denn lustig ist das teure Vergnügen für die Stadt Meißen schon lange nicht mehr. Auch wenn man über die unrühmliche Geschichte des Lifts eigentlich nur lachen kann. 

Fakt ist aber, dass eine preisintensive Reparatur nach der anderen einfach nicht den gewünschten Erfolg bringt – nämlich den verlässlichen Betrieb des 2011 für über zwei Millionen Euro gebauten Schrägaufzugs. Die Letzte kostete rund 90 000 Euro. Weil es mal einen Tag kälter als null Grad war und auch noch regnete, müssen die Monteure wieder anrücken, um ein beschädigtes Teil zu ersetzen oder zu reparieren. Auch das wird nicht umsonst sein, auch wenn sich seit Jahren über vermeintliche oder angebliche Garantieleistungen gestritten wird.

So langsam sollte sich bei jedem die Erkenntnis durchsetzen, dass der Panoramalift eine offensichtliche Fehlkonstruktion ist und stillgelegt werden muss. Mag die Stadtverwaltung noch so oft erklären, man könne statistisch gesehen nicht von einem störanfälligen Aufzug sprechen – das Offensichtliche wird dadurch nicht falscher. Meißen macht sich mit dem Aufzug zum Gespött. 

Auf der einen Seite werden viele Tausend Euro jährlich in das Marketing und die überregionale Werbung für die traditionsreiche Wein- und Porzellanstadt gesteckt. Auf der anderen Seite wird zugelassen, dass mindestens zweimal im Jahr – wenn es entweder im Sommer heiß oder im Winter kalt ist – negative Berichte den Ruf ruinieren. Wie geht das eigentlich zusammen? Diese Frage muss sich das Rathaus stellen. Und endlich reagieren.

E-Mail an Marcus Herrmann.

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