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Der Döbelner Corona-Jahrgang tritt ab

Die Abiturienten haben ihre Prüfungen unter verschärften Bedingungen ablegen müssen. Vor allem Mathe war ganz verrückt.

Von Jens Hoyer
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Wenigstens noch ein bisschen Spaß nach dem Abi hat der Absolventenjahrgang des Lessing-Gymnasiums. Der richtige Schulabschluss musste in diesem Jahr ausfallen.
Wenigstens noch ein bisschen Spaß nach dem Abi hat der Absolventenjahrgang des Lessing-Gymnasiums. Der richtige Schulabschluss musste in diesem Jahr ausfallen. © Dietmar Thomas

Döbeln. Es war ein schaumgebremster Abgang, den der Abijahrgang 2020 am Mittwoch ablieferte. In der Coronakrise musste vieles ausfallen, was das Schulende nach zwölf Jahren eigentlich besonders macht. „Es gibt keine Abifahrt, keinen richtigen letzten Schultag. Nur ein bisschen Krach. Das ist schon blöd“, sagte Josefine Neudorf-Blochwitz, die mit den anderen Abiturienten am Mittwoch wenigsten noch ein bisschen um den Block zog.

Normalerweise war der Abschluss ein Riesengaudi auf dem Schulhof, bei dem die Lehrer noch mal richtig hochgenommen werden. „Das war sehr ausgedünnt. Nur ein paar Plakate, ein bisschen Krach und Pflastermalerei auf dem Schulhof“, sagte Schulleiter Michael Höhme. 

Zumindest kann am Sonnabend die Zeugnisausgabe mit den Eltern in der Sporthalle durchgeführt werden. „Es wird eine besondere Veranstaltung. Mit Abständen und Mundschutz bei der Zeugnisausgabe“, sagte Höhne.

Von den 84 Zwölftklässlern haben 79 das Abi geschafft. Mit einem Durchschnitt von 2,23 sei das Ergebnis ganz ordentlich, sagte Höhme. 14 Abiturienten sind besser als 1,5. Zwei Absolventen haben sogar mit dem Traumergebnis von 1,0 abgeschlossen: Alexa Rauscher und Philipp Hofmann. Eine ganze Reihe von Schülern hatten die Nachprüfungen genutzt, um ihre Ergebnisse zu verbessern.

Vier Punkte mehr im Matheabi

Vor allem auch, nachdem das Kultusministerium wegen der sehr schweren Matheprüfung einen Aufschlag von einem Punkt verordnet hatte. In der Gesamtrechnung hatte sich das sogar auf vier Punkte addiert, sagte Höhme. „Dadurch waren einige Schüler nahe an den nächstbesten Durchschnitt herangekommen.“ Die letzten Nachprüfungen in Mathe hatte es am Dienstag gegeben. „Einige haben sich da verbessert. Mut wird in solchen Konstellationen meist belohnt.“

Die Vorbereitung der Abiturienten auf die Prüfungen durch die Tutoren waren in diesem Jahr wegen Corona deutlich spärlich ausgefallen. „Das ist ein Nachteil gewesen. Dafür hatten sie mehr Zeit, sich zu Hause auf die Prüfungen vorzubereiten. Das hat einiges ausgeglichen. Der Jahrgang hat keine eklatanten Nachteile gehabt und sich wacker geschlagen“, schätzte Höhme ein.

Viele Abiturienten beginnen im Herbst eine Ausbildung oder ein Studium. Andere gehen Arbeiten, um sich erst einmal zu orientieren, oder beginnen ein Freiwilliges Soziales Jahr. Wie Martha Teichert, die zur Schaubühne Lindenfels geht, um dort Erfahrungen zu sammeln. „Das ist ein Programmkino, in dem es auch Theater und Konzerte gibt. Ich will mal etwas in Richtung Theater machen und schauen, was mich da interessiert.“

Philipp Hofmann beginnt ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart. „Ich finde das interessant. Das hat viel mit Mathe, Physik und Informatik zu tun“, sagt er. Emily Tulok will sich zur Hebamme ausbilden lassen. Sie beginnt ein vierjähriges duales Studium in Jena. „Ich wollte schon immer Hebamme werden.“ 

Richard Leutert zieht es in die Richtung Wirtschaftswissenschaften. Er beginnt ein Studium an der TU Dresden. „Damit kann ich später in vielen Bereichen der Wirtschaft arbeiten.“

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