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Der Dreck muss weg

Die WBV lässt die Fassade eines Wohnblocks in Waldheim reinigen. Dabei verschwindet aber nicht nur der Schmutz.

Von Cathrin Reichelt
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Mitarbeiter der Firma Farbnuance aus Pirna reinigen die Fassade des Wohnblocks Bahnhofstraße 71 bis 81 in Waldheim. Dabei wenden sie ein selbst entwickeltes und umweltschonendes Verfahren an.
Mitarbeiter der Firma Farbnuance aus Pirna reinigen die Fassade des Wohnblocks Bahnhofstraße 71 bis 81 in Waldheim. Dabei wenden sie ein selbst entwickeltes und umweltschonendes Verfahren an. © Dietmar Thomas

Waldheim. Unter dem Grau der Fassade des Wohnblocks Bahnhofstraße 71 bis 81 in Waldheim stecken tatsächlich verschiedene Farben. Die waren zuletzt nur noch zu erahnen. Jetzt holt sie eine Spezialfirma wieder ans Licht.

„Ich war wirklich verblüfft“, sagt Ina Pugell, Geschäftsführerin der Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBV), nachdem die Männer der Farbnuance GmbH aus Pirna die ersten Meter der Fassade bearbeitet hatten. 

Schon länger habe sich die WBV überlegt, sie wieder in ihren Urzustand zu versetzen. „Ursprünglich waren wir auf neu verputzen und streichen aus“, so Ina Pugell. Doch das im Jahr 1978 erbaute Gebäude war 1998 saniert und die Fassade wärmegedämmt worden. Dadurch wäre das Neuverputzen „umwelttechnisch nicht so einfach gewesen“.

Bereits vor mehr als einem Jahr sei die WBV dann auf das Pirnaer Unternehmen aufmerksam geworden. „Wir haben uns andere Häuser angeschaut, an denen sie gearbeitet haben und am Giebel der Bahnhofstraße eine Probefläche reinigen lassen. Das hat uns überzeugt“, sagt die Geschäftsführerin. Allerdings war das Auftragsbuch der Firma 2019 schon voll. Deshalb erfolgen die Arbeiten erst jetzt.

Umweltschonender Kreislauf

Zuerst bringen die Mitarbeiter von Farbnuance dabei einen von dem Unternehmen entwickelten Reiniger auf. „Der vernichtet alle Mikroorganismen, wie Viren, Pilze oder Algen“, erklärt Kundenberater Alexander Reinhardt. Danach wird die Fassade mit Wasser, aber wenig Druck abgespült. 

Gummiwannen, die am Fuß der Fassade aufgestellt sind, fangen das Schmutzwasser auf. Das wird sofort in ein Fahrzeug der Firma gepumpt, dort gefiltert und für das Abspülen der Fassade wiederverwendet.

 Kleine Löcher im Gemäuer reparieren die Männer gleich mit. Abschließend erfolgt die Versiegelung der Fläche mit einem Langzeitdesinfektionsmittel. Fünf Jahre gibt das Unternehmen Garantie auf diese Arbeiten. Noch ein paar Jahre länger sollte die Fassade in diesem Zustand bleiben.

Das gefilterte Wasser, das nicht für die Reinigung der Fassade benötigt wird, wird ohne Unrat oder Zusätze in die Kanalisation geleitet. „Die Filter entsorgen wir am Jahresende kompakt bei einem Spezialunternehmen“, so Reinhardt.

Rund drei Tage benötigt die Firma, um die 1.350 Quadratmeter große Fläche vom Schmutz zu befreien. Die WBV zahlt dafür einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Das hört sich teuer an, sei es aber nicht, meint Ina Pugell. 

Für das Verputzen und Streichen der Fassade hätte ein Gerüst gestellt werden müssen. Das allein hätte diese Summe schon verschlungen. Die Pirnaer erledigen die Reinigung vom Hubsteiger aus, was den Gerüstbau spart.

„Wir hoffen, dass die Farben jetzt viele Jahre so schön bleiben“, meint die Geschäftsführerin. Mit ihrem Team werde sie überlegen, ob diese Variante der Fassadenreinigung auch bei anderen Gebäuden der WBV möglich ist. Voraussetzung sei, dass die Fassaden keine Risse aufweisen. Denn dann lasse sich diese Methode nicht anwenden.

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