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Der erste Zug nach einem Jahr Bauzeit

Die Deutsche Bahn gibt die neue ICE-Trasse durch Großenhain am Sonntagnachmittag frei. Ein Termin, auf den viele warten.

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© Archiv

Von Jörg Richter

Großenhain. Am zweiten Advent, kurz nach 14 Uhr, schlägt die große Stunde aller Großenhainer Hobbyfotografen, die den Bahnbau seit einem Jahr verfolgen und dokumentieren. Wie Klaus Riedel, der verantwortliche Projektleiter der DB Netz AG, der SZ am Freitag bestätigte, soll am Sonntag um 13.55 Uhr die Sperrung der erneuerten ICE-Trasse aufgehoben werden. Seiner Kenntnis nach soll wenig später, gegen 14.02 Uhr, der erste Personenzug aus Richtung Dresden die neuen Gleise in Großenhain passieren.

Dabei handelt es sich um den Intercity von Dresden über Berlin nach Köln. Er startet um 13.44 Uhr ab Dresden Hauptbahnhof. Sein erstes Zwischenziel ist der Bahnhof in Elsterwerda, den der IC um 14:18 Uhr erreicht. Wie die Bahn mitteilt, gebe es für diesen Intercity ein „außergewöhnlich hohes Reiseaufkommen.“ In der zweiten Klasse seien bereits alle Sitzplätze reserviert. Eine Mitfahrt könne nicht garantiert werden.

Bahnfans und Hobbyfotografen aus Großenhain und Umgebung, die den historischen Augenblick vor Ort erleben möchten, sind gut beraten, sich kurz vor 14 Uhr an der Merschwitzer Straße oder im Stadtpark einzufinden. Dort wird die Sicht auf die Züge nicht durch die hohen Schallschutzwände versperrt. Allerdings sollte unbedingt auf die verkehrsrechtlichen Bedingungen, wie fehlende Parkplätze, geachtet werden. Außerdem ist es verboten, den Bahndamm zu betreten. Fotos dürfen nur von weitem gemacht werden.

Im Dezember vorigen Jahres hatte die DB Netz AG mit der Neutrassierung der Bahnstrecke zwischen Abzweig Kottewitz und dem Berliner Bahnhof in Großenhain begonnen. Das Bauprojekt wurde notwendig, damit ICE-Züge hier in ein paar Jahren mit 200 km/h durch die Stadt fahren können. Bereits seit August 2016 war die Fernzugtrasse nach Berlin zwischen Dresden und Elsterwerda gesperrt. Sieben Brücken bzw. Bahndammdurchgänge mussten neu gebaut werden, was vor allem bei ihrem Abriss auf großes Interesse stieß.