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Der etwas andere Start ins Schuljahr

Die Oppacher Grundschüler müssen in der ersten Schulwoche diesmal nicht  büffeln. Was sie stattdessen lernen, führen sie Ende der Woche auf.  

Von Romy Altmann-Kuehr
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Hannah aus der vierten Klasse versucht sich am Trapez.
Hannah aus der vierten Klasse versucht sich am Trapez. © Rafael Sampedro

Das ist doch mal ein Start ins Schulleben! Für die Oppacher Erstklässler beginnt der neue Lebensabschnitt nicht im Klassenzimmer, sondern im Zirkuszelt. In der ersten Schulwoche startet die Willi-Hennig-Grundschule nämlich in einem solchen. Es ist weiß und blau und steht derzeit auf dem Platz am Edeka-Markt in der Oberlandgemeinde. Der Projektzirkus Probst ist zu Gast. Projektzirkus heißt: die Profis vom Zirkus trainieren mit den Kindern und üben ein Programm mit verschiedenen Kunststücken ein. Alle vier Klassen der Oppacher Grundschule machen mit, hinzu kommen noch Kinder aus der örtlichen Kita "Pfiffikus". 

Um sich den Projektzirkus leisten zu können, hatte sich die Schule am Crowdfunding "Viele schaffen mehr" der Volksbank Löbau-Zittau beteiligt, das auch von der Sächsischen Zeitung unterstützt wird. Auf der Plattform im Internet können gemeinnützige Projekte angemeldet werden. Jeder kann dafür spenden. Am Ende gibt die Volksbank noch etwas dazu, wenn das vereinbarte Spendenziel erreicht wird. 

Insgesamt 3.155 Euro sind über das Crowdfunding von der Volksbank für den "Zirkus Kunterbunt" - den Namen haben sich die Kinder selbst überlegt - zusammengekommen. "Dass es solche Aktionen gibt, dafür sind wir sehr dankbar", so die Schulleiterin. Ohne diese Hilfe ginge es nicht, meint Frau Zölfel. Gesammelt wird zum Beispiel derzeit auch für eine Bücherbox in Zittau, ein Sommerfest des Herrnhuter Sportvereins oder für ein Volleyballturnier der Wohnsportgemeinschaft Löbau. Die Oppacher Kinder hatten vor den Ferien mit einem Spendenlauf schon den ersten Grundstock für die Finanzierung gelegt und dabei Sponsoren geworben. 

Oppachs Schulleiterin Marion Zölfel sieht es als großes Glück, dass es dieses Jahr schon geklappt hat mit der Zirkuswoche. Denn der Projektzirkus Probst ist beliebt und über Jahre ausgebucht, an etlichen Schulen und Kitas auch in der Region war er schon zu Gast. "In Oppach aber noch nie", so Frau Zölfel. 

Sie wollte den Zirkus unbedingt an ihrer Schule und im Ort, weil so ein Projekt unheimlich den Zusammenhalt und die Gemeinschaft stärke. "Die Kinder müssen lernen sich unterzuordnen, das fördert soziale Kompetenzen", sagt die Pädagogin. Und auch die Eltern und Kollegen schaffen gemeinsam etwas für den Ort, so die Schulleiterin. Am Sonntag halfen zum Beispiel viele mit, das Zirkuszelt aufzubauen. Auch bei der Betreuung der Kinder unter der Woche sind Freiwillige gefragt. 

Der Zirkus sei aber auch eine gute Möglichkeit für alle Mädchen und Jungen, sich mal etwas zuzutrauen und selbstbewusster zu werden. Immerhin werden sie selbst vor Publikum in der Manege stehen. Bis dahin üben sie mit den Zirkus-Trainern in verschiedenen Bereichen: unter anderem Akrobatik, Zauberei, am Trapez und auf dem Drahtseil. Auch eine Fakir-Show wird es geben und Aufführungen mit Tieren. 

Ende dieser Woche gibt es dann drei öffentliche Vorstellungen im Zirkuszelt, bei denen die Kinder zeigen, was sie in diesen Tagen gelernt haben. Die Vorstellungen sind Donnerstag und Freitag, jeweils 17 Uhr und am Sonnabend um 10 Uhr. Karten gibt es jeweils vor Beginn der Vorstellung an der Zirkuskasse.  

Zur Spendenplattform geht's hier.

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