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Der ewige Traum vom Fliegen

Überall in der Umgebung dürfen Gleitschirmflieger starten. Dresden stellt sich quer.

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© Jörn Haufe

Von Jana Mundus

Der Rundflug über die Elbschlösser muss ausfallen. Schon seit Langem kämpfen Gleitschirmflieger dafür, am Dresdner Elbufer starten zu dürfen. Die Stelle gegenüber den Schlössern, an der zu DDR-Zeiten bereits ein Segelflugplatz existierte, wäre dafür ideal. Doch die Stadt Dresden erteilte diesem Wunsch nun endgültig eine Absage. Für andere Stellen in der Stadt stehen die Chancen nicht besser.

Steffen Frenzel kann seine Enttäuschung nur schwer verbergen. Schon seit Jahren ist er begeisterter Gleitschirmflieger. Rund um Dresden findet er dafür ideale Bedingungen, ob in Pirna, Kamenz oder Großenhain. „In Dresden und Umgebung gibt es gut 800 Gleitschirmflieger. Es ist doch klar, dass wir auch hier gern fliegen würden.“ Auch für Dresden-Touristen wären Tandemflüge ein attraktives Angebot, ist er überzeugt. Seine Hoffnungen hatte er in ein Gespräch mit der Dresdner Stadtverwaltung gesetzt, das vor Kurzem stattfand. Doch das Ergebnis fiel anders aus, als er erwartet hatte.

„Die Stadt hat noch einmal deutlich gemacht, dass ein Starten an der Elbe aus Naturschutzgründen nicht möglich ist“, so Frenzel. „Dabei ist unser Sport sehr naturnah, in einigen Bundesländern sogar in Naturschutzgebieten erlaubt.“ Die Flächen liegen im Landschaftsschutzgebiet. Die Wiesenbereiche gegenüber den Elbschlössern gehören sogar zu dessen Kernbereich. Umgangen werden könnten diese Vorschriften nur, wenn das öffentliche Interesse am Gleitschirmfliegen überwiegt.

Genau solch ein Interesse sieht die Stadtverwaltung jedoch nicht gegeben. „In diesem Fall übersteigen die naturschutzrechtlichen Belange die touristischen Wünsche von Herrn Frenzel“, so Rathaussprecher Karl Schuricht. Ziel des Gesprächs aus Sicht der Stadt sei es auch gewesen zu prüfen, welche Bedingungen für ein Starten der Gleitschirmflieger in Dresden notwendig wären. Benötigt werden dafür gut 400 mal 50 Meter freie Fläche, damit die Gleitschirmflieger mithilfe einer Winde in die Luft gezogen werden könnten. „Das ist selbst in den von uns betreuten Gewerbegebieten nach Prüfung nicht möglich“, so Schuricht weiter.

Die Stadt bot Steffen Frenzel jedoch an, mit den Veranstaltern des Stadtfestes Verbindung aufzunehmen. Vielleicht könnte das Angebot der Flugsportler dort eingebunden werden.