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Der Frühling kommt und bleibt

Karfreitag eröffnet eine neue Ausstellung in der Friesengalerie in Bischofswerda. Margret Friese bringt damit Farbe in einen leeren Laden.

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© Steffen Unger

Von Constanze Knappe

Bischofswerda. Mit 15 Zentimetern sind die Ostereier eine ordentliche Erscheinung. Margret Friese hat sie aus Ton getöpfert. Bewusst in dieser Größe, wie sie sagt. Denn normal große Ostereier gebe es ja bereits zu Tausenden. Die Eier sind Teil der neuen Ausstellung „Frühlingserwachen“, die ab Karfreitag in der Friesengalerie in Bischofswerda zu sehen ist. Die Königswarthaer Künstlerin zeigt Keramik wie Hahn und Henne, die rustikal und ganz anders als gewöhnlich daherkommen. Oder ihre Schüsselserie. An sich sei sie ja ziemlich zurückhaltend in den Farben, bevorzuge Naturtöne. Da der Trend aber zu mehr Farbenfreude geht, hat sie zum Beispiel der einen Schüssel eine Blütenkante, einer anderen eine Mosaikkante verpasst. „Ich bin noch dabei, im Töpfern meinen eigenen Stil zu finden“, erklärt Margret Friese. Sie fügt hinzu, dass dies gar nicht so leicht sei, weil es überall so tolle Sachen gebe. Mit der Schüsselserie habe sie nun das Gefühl, das sei sie selbst.

Offene Türen für Besucher

In der Ausstellung zeigt sie auch Bilder. Aquarelle, die zart und damit völlig anders sind als ihre üppige Keramik. Auf großformatigen Fotos sind Mohnblüten, Margeritenwiesen und Schneeglöckchen zu sehen. Für Letztere hat sie sich in ihrem Garten auf den Bauch gelegt, erzählt sie schmunzelnd. „Wenn man die Bilder so sieht, kann man gar nicht glauben, dass die Natur so reichhaltig ist“, sagt Margret Friese. Ein anderes Foto zeigt Frühlingsblüher an der Stadtmauer im Hof des Hauses Kirchgasse 1. Den Garten kennen viele Bischofswerdaer, da dieser in den vergangenen Jahren oft zum Tag der offenen Hinterhöfe geöffnet war. An der Aktion möchten sich die Kinder von Margret Friese, die das Haus im vorigen Jahr erworben haben und schrittweise ausbauen, in diesem Herbst beteiligen. Dafür plant Margret Friese auch schon eine neue Ausstellung .

Das Gewölbe in dem leer stehenden Laden hat sie gereizt, darin ihre Arbeiten zu zeigen. Zu Weihnachten stellte sie sich erstmals dem Bischofswerdaer Publikum vor. Es sei gar nicht so einfach, hier einen Fuß in die Tür zu bekommen, sagt sie. Auch deshalb nicht, weil sie nicht täglich in der Galerie sein kann. Vor Ostern bot sie in der Friesengalerie zwei Keramikkurse an. Karfreitag können die Teilnehmer nun ihre gebrannten Stücke abholen.

Vernissage „Frühlingserwachen“ am Karfreitag 15 Uhr in der Friesengalerie, Kirchgasse 1 in Bischofswerda