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Der Hass der vielen

Hanau zeigt, wie das Gift tiefer in unsere Gesellschaft einsickert – befeuert von Menschen, die Hetze als Meinungsfreiheit betrachten. Ein Leitartikel.

Von Tobias Wolf
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Der Täter von Hanau tötete allein. Aber er könnte sich als Vollstrecker einer angeblichen Mehrheitsmeinung gefühlt haben, der handelt, wo andere „nur“ reden.
Der Täter von Hanau tötete allein. Aber er könnte sich als Vollstrecker einer angeblichen Mehrheitsmeinung gefühlt haben, der handelt, wo andere „nur“ reden. © Boris Rössler/dpa

Wir trauern um die Opfer. Wir fühlen mit den Hinterbliebenen. Wir ringen um Worte, die nicht auszudrücken vermögen, was geschehen ist: ein Mord an neun Menschen. Getötet von einem offenbar psychisch kranken Täter, der Verschwörungstheorien nachhing, Nicht-Weiße hasste, Länder in Afrika und Asien auslöschen wollte. Am Ende tötete er sogar seine Mutter. Es ist die Tat eines Einzelnen, aber es ist der Hass der vielen, der zu solchen Verbrechen führt. 

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