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Der Jugendtreff ist erst der Anfang

Die Gemeinde setzt das erste Projekt aus der Szenario-Werkstatt Großschönau 2030 um – und trifft auf großes Interesse.

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© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Jonas, Lara und Paul sind froh, dass es jetzt endlich einen Ort in Großschönau gibt, wo sie sich mit Gleichaltrigen treffen können. Jugendtreff steht groß an der Scheibe des ehemaligen Computer-Geschäftes an der Waltersdorfer Straße, gleich hinter dem Bahnübergang in Richtung Waltersdorf. „Er ist so, wie wir ihn haben wollten“, sagt der 16-jährige Jonas. So viel sie konnten, haben die meist 14- bis 16-jährigen Großschönauer selber in ihrem Treff gemacht. Und dazu hat auch das Streichen der Wände gehört. Sie sind auch auf die Idee gekommen, aus Euro-Paletten eine Couch und einen Tisch zu bauen, wenn sie denn welche gesponsert bekommen würden. Und das haben sie. Dank der Unterstützung der Gemeinde, der Wohnbau und Wärmeversorgung Großschönau GmbH (WWG), Unternehmen und Privatpersonen ist der Jugendtreff überhaupt erst möglich geworden.

Er ist nun das erste Projekt aus der Szenario-Werkstatt Großschönau 2030, das bereits umgesetzt ist. Mit sechs aktiven Mitgliedern haben die Jugendlichen angefangen. Jetzt gehören schon elf zum harten Kern der Truppe. Ihr Treff steht aber für alle zwischen zehn und 18 Jahren offen. An der Oberschule im Ort und am Oberland-Gymnasium in Seifhennersdorf wollen sie Werbung für ihn machen.

„Schön, dass dieser Jugendtreff möglich wurde. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Ulf Bach bei der Eröffnung. Der 53-Jährige hat schon drei Jahre Erfahrungen mit Sozialarbeit gesammelt und leitet nun den Jugendtreff in Großschönau. Die Gemeinde finanziert nicht nur seine Jugendarbeit, sondern hat zudem 3 000 Euro für das Einrichten des Jugendtreffs zur Verfügung gestellt. Auch den großen Fernseher, auf dem bei der Eröffnung die Bilder vom Renovieren des Clubs und dem Aufbau der Möbel gezeigt werden, haben Jonas, Lara und ihre Mitstreiter davon kaufen können.

Von montags bis freitags wird Ulf Bach von 14 bis 18 Uhr für die Jugendlichen in ihrem Treff da sein. „Es wird ein Jugendtreff der gehobenen Klasse werden“, sagt er. Die Jugendlichen sollen hier nicht nur rumhängen, sondern auch mal selber aktiv sein, meint er damit. Und er kommt damit an. „Er ist in Ordnung“, sind sich die Jugendlichen einig. Zusammen haben sie auch schon die ersten Pläne geschmiedet. Interessiert schaut sich auch Anke Ulbrich zur Eröffnung den Jugendtreff an. Die 31-Jährige wohnt im Haus und findet es schön, was hier für Jugendliche gemacht wurde. Sie ist sich sicher, dass ihre Kinder auch oft hier sein werden. Und falls es mal etwas lauter wird, meint sie: „Musik gehört nun mal bei einem Jugendtreff dazu.“

Im Projekt Großschönau 2030 soll der Jugendtreff jetzt erst einmal ein Auftakt sein, schildert Bürgermeister Frank Peuker (SPD). „Mal sehen, wie er sich entwickelt. Vielleicht wechselt er später mal an einen anderen Standort“, sagt er. Das würde auch Jonas, Lara, Paul und die anderen Jugendlichen freuen. „Der Raum hier ist schon ein bisschen klein. Aber Hauptsache wir haben erst mal was“, meint Jonas.

Die Jugendlichen wollen übrigens nicht nur ihr eigenes Süppchen kochen, sondern sich auch bei Veranstaltungen im Ort mit einbringen.