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Der Laborbau kommt voran

Im Mai will die Studienakademie Richtfest feiern. Aber nicht nur baulich hat sich 2018 einiges getan.

Von Stefan Lehmann
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Glückliche Direktorin: Ute Schröter-Bobsin vor der Baustelle auf dem Campus der Studienakademie. Hier wächst gerade ein neuer Bau in die Höhe, in dem Labor- und Seminarräume untergebracht werden.
Glückliche Direktorin: Ute Schröter-Bobsin vor der Baustelle auf dem Campus der Studienakademie. Hier wächst gerade ein neuer Bau in die Höhe, in dem Labor- und Seminarräume untergebracht werden. © Lutz Weidler

Riesa. Ute Schröter-Bobsin strahlt über beide Ohren, wenn sie von den Bauarbeiten auf dem Gelände der Studienakademie erzählt. In diesen Tagen werde gerade der Boden für den ersten Stock fertig eingezogen, erzählt die Direktorin. Aus ihrer Sicht ist der Neubau, an dem seit Sommer gebaut wird, aus zwei Gründen das vielleicht wichtigste Ereignis dieses Jahres.

 Der erste liegt auf der Hand: Den Studenten und Dozenten steht damit mehr Platz zur Verfügung. „In das Gebäude kommen Labor- und Seminarräume. Das ist für uns ganz wichtig, denn wir sind jetzt schon ganz schön an der Grenze – insbesondere für die Lehrveranstaltungen mit ‚Multifunktionscharakter‘“. Der zweite Grund betrifft dagegen eher das Signal, das die 2,9-Millionen-Euro-Investition aussendet. 

„Der Baustart ist ein Signal dafür, dass der Standort Riesa Zukunft hat, ein ganz greif- und sichtbares Zeichen“, sagt Ute Schröter-Bobsin. Es habe in der Vergangenheit schon bei manchen Mitarbeitern auch mal Bedenken diesbezüglich gegeben, bestätigt sie. „Nun stehen die Signale auf Grün, und es geht nach vorn.“ 

Der Bau für Haus 6, so die Bezeichnung im Lageplan der Akademie, ist dabei nur eines von vielen Ereignissen, die die Direktorin optimistisch in die Zukunft schauen lassen. Die SZ hat mit ihr zusammen ein Fazit des Jahres gezogen – Ausblick auf 2019 inklusive.

Mehr Immatrikulationen als im Vorjahr

Einen leichten Zuwachs bei den Erstsemestern konnte die Riesaer Studienakademie für das Wintersemester 2018/19 verkünden. 164 Erstsemester haben sich zum Stichtag 31. Oktober immatrikuliert, das sind immerhin 13 mehr als im Vorjahr. „Das macht fast eine halbe Seminargruppe aus“, sagt die Direktorin. 

Der Trend sei allerdings nicht typisch Riesa. „Das gilt für alle Standorte der Studienakademien.“ Insgesamt lernen derzeit 438 Studenten an der Akademie. Nicht jeder davon kommt aus der Region. Insbesondere der Studiengang Sportmanagement strahle auch in die alten Bundesländer aus.

Das Interesse der Wirtschaft wächst

Die höheren Immatrikulationszahlen erklärt sich Ute Schröter-Bobsin auch mit einer steigenden Nachfrage aus der Wirtschaft. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Fachkräften seien die Absolventen der Studienakademie eine attraktive Wahl, weil sie in den Partnerbetrieben schon praktische Erfahrungen gesammelt haben.

Blick auf den BA-Campus in Gröba: Neben Haus 4 (vorn links) entsteht derzeit ein neues Gebäude. Dahinter sind die Häuser 3 und 2 (v.l.) zu sehen. In Haus 1 ganz im Hintergrund sitzen Direktion, Verwaltung, Bibliothek und ein Wohnheim.
Blick auf den BA-Campus in Gröba: Neben Haus 4 (vorn links) entsteht derzeit ein neues Gebäude. Dahinter sind die Häuser 3 und 2 (v.l.) zu sehen. In Haus 1 ganz im Hintergrund sitzen Direktion, Verwaltung, Bibliothek und ein Wohnheim. © Lutz Weidler

 „Das Einarbeitungs-Thema fällt weg“, erklärt die Direktorin. Hochschulabsolventen benötigten nun einmal eine gewisse Orientierungsphase. Aus diesem Grund ist Schröter-Bobsin überzeugt: „Das Interesse am dualen Studium wird weiter steigen.“ Letztlich zeige sich das auch an der Zahl der aktiven Praxispartner: Innerhalb eines Jahres sei deren Zahl von 258 auf 290 gestiegen. „Es gab einen deutlichen Anstieg der Nachfrage.“ Unter anderem habe zuletzt Reifenhersteller Goodyear angekündigt, die Kooperation weiter ausbauen zu wollen.

Neue Studienrichtungen kommen dazu

Während die eigentlichen Studiengänge an der Akademie die gleichen bleiben, ist bei den Vertiefungsrichtungen eine weitere dazugekommen. Innerhalb der Labor- und Verfahrenstechnik startete die Chemietechnologie. Die Direktorin spricht von einer „ganz erfolgreichen Immatrikulation“ für eine völlig neue Richtung. „Auch die Nachfrage aus der Wirtschaft war sofort gegeben.“ 

Damit allerdings habe man schon gerechnet – im Vorfeld seien diesbezüglich Studien angefertigt worden, um nicht am Bedarf vorbei auszubilden. Die ursprünglich ebenfalls angekündigte Life Science Informatik habe man dagegen noch einmal um ein Jahr verschoben. „Da müssen wir noch einige Hausaufgaben in der Struktur der Studienrichtung machen“, erklärt Ute Schröter-Bobsin. 

Der kombinierte Studiengang aus Informatik und Biotechnik soll im Oktober 2019 an den Start gehen. Das soll es mit neuen Studienrichtungen aber fürs erste gewesen sein. In Zukunft gehe es eher darum, die Vorhandenen weiterzuentwickeln. Ein Beispiel gibt die Direktorin selbst: „Das Maschinenbaustudium soll als klassisches Ingenieurstudium erhalten bleiben.“ Aber Ziel sei es, dass die Studenten schon am Computer konstruieren, was sie dann selbst an den Werkzeugen bearbeiten können.

Der Umbau geht weiter

Und dann wären da ja noch die Umbauarbeiten. Voraussichtlich am 10. Mai soll Richtfest für Haus 6 sein, schon Ende 2019 könnte das neue Gebäude bezogen werden. Parallel wird auch noch in zwei anderen Gebäuden gearbeitet werden: In Haus 2 soll ein neuer Vorlesungs-Saal entstehen, auch in Haus 4 finde ein deutlicher Aus- und Umbau statt. „Das sieht man nur von außen nicht“, sagt Ute Schröter-Bobsin und lacht. Bis Ende 2020 sollen, wenn alles planmäßig läuft, die Arbeiten vollständig abgeschlossen sein.

www.ba-riesa.de