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Der Leag die offenen Türen eingerannt

Die Präsentation der aktuellen Berufsangebote fand in der Ausbildungswerkstatt in Schwarze Pumpe riesengroßes Interesse.

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© Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Traditionell fand am Sonnabend im Industriepark Schwarze Pumpe bei der Leag der Tag der offenen Tür in der Ausbildungsstätte statt. Das Interesse an den Berufsangeboten war so groß wie schon lange nicht mehr. Viele Berufsbewerber und ihre Eltern sehen in der Leag nach wie vor ein Zukunftsunternehmen in der Lausitz. Dazu meinte Axel Ziller, Leiter Ausbildung Bergbau & Kraftwerke: „Wir wissen alle, die Braunkohle ist irgendwann endlich. Einen Tag X wird es zur Energiewende aber nicht geben. Die Versorgung ist im Übergangsprozess zu gewährleisten und die Netze müssen auch in dieser Phase stabil bleiben. Dazu wird es auch in 30 Jahren noch einen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern geben, und für den müssen wir heute schon sorgen. Hinzu kommt, dass sich die Leag bereits jetzt um neue Geschäftsfelder bemüht.“ Es lohnt sich also für junge Leute, sich zu bewerben. „Wer sich heute bewirbt, hat eine klare, lebenslange Perspektive hier in der Lausitz.“ Axel Ziller sagte, dass es Übernahmegarantien ins Unternehmen gibt. „Eisenbahner im Betriebsdienst werden ausnahmslos 100-prozentig übernommen, alle anderen – fast – ebenso, wenngleich teilweise befristet. Aktuell beschäftigt die Leag 2500 ehemalige Azubis bis heute, das wird auch so bleiben. Denn es gilt, den noch immer hohen Altersdurchschnitt der Belegschaft mit hochqualifiziertem Nachwuchs zu senken.“

In der Leag werden derzeit 649 Azubis ausgebildet, dafür stehen 43 Ausbilder und neuerdings ein Sozialpädagoge zur Verfügung. Am Standort Schwarze Pumpe sind es 283 gewerblich-technische und 54 kaufmännische Ausbildungsplätze für Azubis, in Letzteren inbegriffen die Dualstudenten. Neu und erfreulich für den Industriepark ist dabei die Tatsache, dass die komplette kaufmännische Ausbildung von Cottbus nach Schwarze Pumpe verlegt wurde.

Zum Ausbildungsstart am 12. August 2019 werden für die Ausbildungsstätte in Schwarze Pumpe Bewerber für die Berufe Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker und neu wieder auch Eisenbahner im Betriebsdienst gesucht. Alle Berufe stehen Mädchen und Jungen gleichermaßen offen. Über die Anforderungen wurden interessierte junge Leute von den bereits Auszubildenden selbst informiert, natürlich stand auch Fachpersonal für alle Fragen zur Verfügung.

Die Leag stellt sich im zukünftigen Ausbildungsjahr einem neuen sozialen Unternehmensengagement. „Nicht jeder, der bei uns einen Beruf erlernt, kann letztendlich studieren. Es gibt junge Menschen, die dafür gar nicht geeignet sind, aber auch gern einem praktischen Beruf nachgehen möchten, Lust zum Arbeiten haben und sozusagen vor Ort tätig sein wollen. Dazu gibt es in unseren Tagebauen und Veredlungsanlagen vielseitige Einsatzmöglichkeiten nach zweijähriger Lehre zum Maschinen- und Anlagenführer. Sie kann in weiterer Ausbildung auch zum Industriemechaniker führen“, so Axel Ziller. „Ich möchte es einmal vorsichtig formulieren: Hier betrifft es junge Leute, die anderswo durch alle Raster der Bewerbung fallen. Das muss nicht sein. Bei uns erhalten auch junge Leute mit Haupt- und Realschulabschluss im unteren Zensurenbereich auf dem Abschlusszeugnis eine Chance.“

Offen ist die Leag für Berufsbewerber mit Migrationshintergrund. Sechs wurden im vergangenen Jahr eingestellt, weitere können sich bewerben, wenn sie die Anforderungen erfüllen.

Mit der Verlegung der kaufmännischen Ausbildung nach Schwarze Pumpe bekam die Berufsberatung am Sonnabend im Industriepark besonderen Aufwind. Angeboten wurden die Ausbildung zur/zum Industriekauffrau/-mann für Büromanagement und neu für Bachelor of Arts, Fachrichtung Industrie. Ausbilderin Cornelia Arnold und Luisa Schütze, Azubi im zweiten Lehrjahr, mussten viele Fragen beantworten, nicht nur die der jungen Leute. Gekommen waren auch die Praxisberaterinnen Ilona Kuhnke von der Oberschule Lohsa, Beatrix Schuster von der Oberschule Lauta und Manja Klimt, Berufseinstiegsbegleiterin aus Hoyerswerda. Die Frauen sind im Auftrag des BBZ Bautzen e.V. tätig und unterstützen die Berufswahlkompetenz für Schüler der Klassen 7 und 8. Ziel dabei ist es, den Schülern langjährige Perspektiven aufzuzeigen, bei der Beratung und Bewerbung unterstützend ihnen und auch den Eltern zur Seite zu stehen.

Für einen kaufmännischen Beruf interessierte sich auch Lydia Miersch aus Weißig, Schülerin in der Klasse 8 der Oberschule Lohsa. Ihr Papa arbeitet bei der Leag, und Lydia möchte sich frühzeitig für einen Büroberuf entscheiden und sich im nächsten Schuljahr bei der Leag dafür bewerben. Dazu erhielt sie am Sonnabend viele Hinweise. Manja Klimt sagte, dazu sei hier beste Gelegenheit. So sahen das auch alle anderen, die zum Tag der offenen Tür gekommen waren.