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Der letzte Auftrag ist raus

Die Gestaltung der Außenanlage der Kita Kiebitz ist preiswerter als geplant. Das war jedoch nicht bei allen Gewerken so.

Von Sylvia Jentzsch & Frank Korn
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Vor der Kindertagesstätte „Haus der Sonnenkinder“ in Kiebitz soll die Fläche neu gestaltet werden.
Vor der Kindertagesstätte „Haus der Sonnenkinder“ in Kiebitz soll die Fläche neu gestaltet werden. © Dietmar Thomas

Kiebitz. Die Sanierung der Kiebitzer Kindereinrichtung „Haus der Sonnenkinder“ geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Es entstehen zusätzliche Kindergartenplätze. Dafür wird das bisher kaum genutzte Obergeschoss ausgebaut. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Die Sanierung soll bis Juni beendet sein.

Entstehen sollen zwei Gruppenräume, eine Garderobe, ein Erzieherbüro und ein Sanitärraum. Darin sollen künftig 24 Krippen- und bis zu 36 Kindergartenkinder Platz haben. Die Plätze werden auch dringend benötigt. Die Gemeinde investiert inklusive Fördergeld 284 000 Euro in das Projekt.

Bei ihrer jüngsten Sitzung am Dienstagabend haben die Ostrauer Gemeinderäte den letzten Auftrag für die Sanierung der Kita vergeben. Dabei handelt es sich um die Gestaltung der Außenanlagen. „Der südliche Gartenbereich und der davor befindliche, allgemein zugängliche Bereich des Flurstückes sollen aufgewertet werden“, erklärte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).

Die Gestaltung der Fläche für den Kita-Bereich sei mit der Leitung der Einrichtung abgestimmt und auf die Betreuungskonzeption angepasst worden. Dabei wird auch die vorhandene, überdachte Sitzgruppe in die Anlage integriert. Der verwilderte ehemalige Garten an der Südspitze des Grundstückes dient nach der Sanierung als öffentlich zugängliche Begegnungsstätte. Es entsteht ein Rondell mit Bänken und Bepflanzung.

Die geplanten Kosten für das Außengelände lagen bei knapp 40.000 Euro. Zwei Firmen gaben ein Angebot ab. Den Zuschlag erhielt die Firma Peter Sprößig Baugeschäft aus Ostrau für knapp 34.000 Euro.

Der Preis für die Außenanlage lag unter der geschätzten Summe. Im Februar waren jedoch drei Aufträge in den Bereichen Heizung, Elektrik und Hausalarm vergeben worden, die mit einer deutlichen Kostensteigerung einhergingen. Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) musste damals einige Fragen offenlassen. „Es ging dabei vor allem darum, welche technischen Anforderungen dahinter stehen“, sagte der Bürgermeister.

Architektin Annette Fischer und Planerin Sabine Gohlke gaben zur März-Sitzung Einblicke in die Entwicklung des Vorhabens. Beim Heizungsbau stiegen die Kosten von 7.800 auf fast 30.000 Euro, weil sich herausstellte, dass der Tank gewechselt werden musste. „Die Öltankanlage war verschlissen. Der Tank stammte aus dem Jahr 1992. Auch der Abstand nach oben zur Decke war zu gering“, erklärte Annette Fischer. Zudem wurde entschieden, dass die Heizung im ersten Obergeschoss komplett erneuert wird. „Es gab zwar bereits neue Heizkörper, aber die waren an alte Leitungen angeschlossen“, so Fischer.

Für die Elektrik waren 30 000 Euro statt geplanter 10 000 Euro erforderlich. „Der Bau hat sich entwickelt. Anfangs sollte nur die Wohnung oben ertüchtigt werden. Dann wurde daraus das ganze Obergeschoss. Da brauchte es statt einem Telefon auf der Etage eines in jedem Betreuungsraum – das ist übrigens Standard“, sagte Sabine Gohlke. „Dann sollten Waschmaschine und Trockner hinein. Eine Steckdose ist schnell an die Wand gebracht, aber die brauchen auch eigene Sicherungen im Verteilerkasten“, zählte sie auf. Dazu kamen Wünsche der IT-Technik, das Gebäude komplett zu verkabeln und einiges mehr.

Zum Hausalarm hatte Sabine Gohlke herausgefunden, dass der zuständige Prüfingenieur das Gebäude im Vergleich zum Einbau des Alarms 2006 um eine Klasse auf Vier hochgestuft hatte. „Das sind viel höhere Anforderungen an die Sicherheit. Daraufhin wurde erst die flächendeckende Ausschreibung für die Brandmeldeanlage erstellt“, erklärte sie. 

Man sei aber mit dem Prüfingenieur im Austausch, um aus ihrer Sicht unnötige Kostenfaktoren zu streichen. Die Räte stimmten letztendlich der Vergabe des Hausalarms für 12 000 Euro an die Firma Alcom aus Döbeln zu. Die Summe kann sich je nach Entscheidung des Prüfingenieurs noch verringern, jedoch nicht mehr steigen.

Dirk Schilling schlug vor, künftig doch wieder die eine oder andere Ausschusssitzung mehr abzuhalten, um die Räte auf dem Laufenden zu halten. Unter anderem hatte Regina Hlozek (CDU) kritisiert, dass die Gemeinderäte nur unzureichend über Kostenverschiebungen informiert wurden.