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Der Männer-Körper als Panzer

Woher nimmt die rechte Szene ihr martialisches-männliches Selbstbildnis? Ein alter Klassiker klärt neu auf.

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Der Mann als Kampfmaschine – hier im „Rambo“-Film mit Sylvester Stallone.
Der Mann als Kampfmaschine – hier im „Rambo“-Film mit Sylvester Stallone. © Warner Bros. / dpa

Von Tobias Prüwer

"Der Körperpanzer der Männer wäre demnach ihr Ich.“ – So ein Zitat aus dem Buch „Männerphantasien“. Lange war das Werk vergriffen. Nach 40 Jahren erschien es nun neu. In dem zweibändigen Werk analysiert der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit die Freikorpsliteratur nach dem Ersten Weltkrieg. Viele der aus dem Grauen Davongekommenen gruppierten sich in paramilitärischen Einheiten. Sie verarbeiteten ihre Erfahrungen zahlreich in Romanen und Tagebüchern. Was wie ein Spezialthema klingt, fördert im Gegenteil allgemeine Einsichten zutage, wie Theweleit glaubhaft zeigt. Es ist zu erfahren, welche kaputten Subjekte einer gewaltförmigen Gesellschaft entspringen. Damit liefert das Buch auch eine Teilerklärung für die aktuelle Verrohung. Das Buch ist aktuell wie nie.

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