Coswig. Stets dienstbereit zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol – diesen Spruch erkennt mancher Leser sicher sofort, gerade ab einem gewissen Alter. Denn das Maskottchen des DDR-Kombinats Minol war aus der Werbesendung Tausend Teletipps ab Anfang der 60er-Jahre nicht wegzudenken.
Für viele ist der besondere Vogel geradezu Synonym für die DDR-Werbung. Und erinnert gleich noch an andere Werbefiguren wie das blaue Messemännchen und den Pfiffikus vom DDR-Kinderradio.
Wer ihnen mal wieder begegnen und vielleicht seinen Kindern und Enkeln erzählen und zeigen will, was Fernsehen und Werbung zu DDR-Zeiten bedeuteten, dem sei ein Besuch der aktuellen Ausstellung im Coswiger Museum empfohlen, mit 300 Fahrzeugen und Werbefiguren der DDR.
In dieser Sonderausstellung zeigt Frank Lange aus Putzkau seine Schätze – alles made in GDR. Seit seinem zwölften Lebensjahr sammelt er Modellautos aus Blech, Plaste, Holz. Ab Anfang der 90er-Jahre auch Spielzeugautos, Flugzeuge, Schiffe.
Der Einblick in Werbung und Spielzeugwelt vergangener Jahre fasziniert. Beim Besuch der Ausstellung ist man über die Vielfalt des Spielzeugs, das in der DDR hergestellt wurde, erstaunt, heißt es in einem Pressetext des Museums. Mit der Ergänzung: Es gab bloß nicht immer alles zu kaufen. Zum Spielzeug kommen die Werbefiguren.
Wobei den Betrachter dem Museumsteam zufolge möglicherweise Verwunderung ergreift, wenn er weitere Reklamehelden sieht. Wieso warben Tourina und Tourino für den Urlaub, den es doch nur schwer zu buchen gab? Und was ist mit Fredi vom FDGB-Feriendienst, der erholungsuchenden Werktätigen aller drei Jahre einen Urlaub garantieren sollte?
Welche Fragen den Besucher auch immer bewegen mögen, die Ausstellung gibt viele Anregungen, sich mit den Exponaten auseinanderzusetzen. (SZ)
Die Ausstellung Spielzeug und Werbefiguren der Sammlung Frank Lange, Putzkau, wird bis 21. Juli gezeigt. Geöffnet Di./Do., 12-18 Uhr, Sa./So., 14-18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Weitere Informationen: www.karrasburg.de