Bautzen
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Der Muster-Musikschüler

Erik Schüller ist einer von fünf Bautzener Musikschülern, die am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen. Es ist nicht sein erster Erfolg.

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Der Musikschüler Erik Schüller aus Kubschütz fährt zum Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, wo er am 11. Juni antreten wird.
Der Musikschüler Erik Schüller aus Kubschütz fährt zum Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, wo er am 11. Juni antreten wird. © Carmen Schumann

Bautzen. Unter „Ferner liefen“ möchte Erik Schüller beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ nicht landen. Am 11. Juni hat der Trompeter zusammen mit dem Pianisten Karl Schneider seinen großen Auftritt in Halle an der Saale.

Es ist bereits seine vierte Teilnahme am Bundeswettbewerb. Deswegen ist sein Anspruch hoch. „Mit einem ersten bis dritten Preis wäre ich sehr zufrieden“, sagt der 18-Jährige aus Kubschütz. In wechselnden Formationen nahm er 2014, 2015 und 2017 am Bundeswettbewerb teil, davon zweimal im Quartett. Nun im Duo mit Karl Schneider, der an der Musikschule Löbau unterrichtet wird. Am 11. Juni werden die beiden einer strengen Jury vorspielen. Zusammen mit seinem Trompeten-Lehrer Thomas Becker hat Erik Schüller für den Wettbewerb die „Slawische Fantasie“ von Carl Höhne und „Aria et Scherzo“ von Alexandre Aroutiounian herausgesucht. „Mein langjähriger Trompetenlehrer hat da ein sehr glückliches Händchen“, sagt Erik Schüller. Nach so vielen Jahren habe sich da ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt. Denn der Kubschützer spielt bereits seit der ersten Klasse Trompete. Er nahm bereits im Kindergartenalter an der musikalischen Früherziehung teil. Und schon nach der ersten Übungsstunde mit der Trompete wusste er: „Das ist mein Instrument!“ In seiner Zeit an der Kreismusikschule spielte Erik Schüler sowohl im sinfonischen Orchester, als auch in der Gruppe „Friday Brass“ mit.

Schlägt Polizeilaufbahn ein

Doch nun heißt es langsam Abschied nehmen. Denn der Schüler des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums hat gerade sein Abitur gemacht. Ab Herbst tritt er ein Studium der gehobenen Polizeilaufbahn an. Da er im ersten Ausbildungsjahr an der Bautzener Polizeischule studiert, kann er natürlich die Kontakte zur Kreismusikschule auch weiterhin noch pflegen. In der nächsten Zeit möchte er sich nämlich an die moderne Musik herantasten, nachdem er bislang vorwiegend Klassisches gespielt hat. Großen Einfluss auf seine Entwicklung hatte neben Thomas Becker auch der Musikhochschul-Dozent Tobias Willner. Sehr beeindruckend sei für ihn auch ein Workshop mit Professor Ludwig Güttler am Sorbischen Nationalensemble gewesen. Damals habe er gelernt, dass man beim Trompetespielen „Geschichten im Kopf“ entwickeln kann, wodurch das Dargebotene einfach besser rüberkommt, als wenn man einfach nur vom Blatt abspielt.

Im zweiten Studienjahr geht die Ausbildung dann in Rothenburg weiter. Erik Schüller wusste eine ganze Zeit noch nicht, wie es nach dem Abi mit ihm weitergehen sollte. Nur eines wusste er: Einen Bürojob wollte er nicht. Ein Besuch beim „Tag der offenen Tür“ im Polizeirevier Görlitz gab dann den Ausschlag, sich für eine Laufbahn bei der Polizei zu entscheiden. Vor der Zulassung hatte er ein Auswahlverfahren durchlaufen. Dabei musste er auch seine sportlichen Qualitäten unter Beweis stellen. Das fiel ihm nicht schwer, denn er spielt beim SV Kubschütz Fußball. Vielleicht werden ja aber auch seine musikalischen Fähigkeiten auch bei der Polizei gebraucht, denkt er. Was er nach dem Studium konkret machen wird, werde sich sicher im Laufe der Ausbildung ergeben.

Am Bundeswettbewerb nimmt auch das Gitarrenquartett mit Long Quang Phung, Matteo Schwarzbach, Caroline Roschek und Charlotte Hermann teil.