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Der neue Stadtbäcker

Konditor Thomas Höring ist neuer Chef der ehemaligen Stadtbäckerei Säurig. Nun ist das auch im Namen zu sehen.

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© Marion Doering

Von Nora Domschke

Es ist wohl das farbenfrohste Gebäude auf der Räcknitzhöhe. Konditor Thomas Höring hat die frühere Konsum-Bäckerei jetzt neu gestalten und die Backstube modernisieren lassen. Gebaut wurde sie 1986, um die Bewohner der umliegenden Wohngebiete in Zschertnitz zu versorgen. Nun backt hier Thomas Höring Brot und Brötchen für vier Filialen in Dresden. Von dort aus liefert er in seine Geschäfte nach Gompitz, Löbtau und Cotta.

Auf der Gottfried-Keller-Straße in Cotta fing alles an. Vater Martin Höring übernahm dort 1989 eine Konditorei, vorher war er Chefpatisseur im „Haus Altmarkt“. Nachdem Sohn Thomas mehrere Jahre auf Wanderschaft war, unter anderem in Neuseeland, und 2007 die Meisterprüfung absolvierte, übernahm er 2008 das elterliche Geschäft. Brot und Brötchen gab es in der Konditorei nicht. Und auch heute noch ist die Cottaer Filiale die Produktionsstätte für Torten, Desserts, Pralinen.

Zum 40. Geburtstag vor vier Jahren entschied sich Thomas Höring, noch einmal eine neue Herausforderung anzugehen. „Ich war nur Konditor und wollte raus aus dem Hamsterrad.“ Also übernahm er kurzerhand die Stadtbäckerei Säurig, deren Betreiber damals einen Nachfolger suchte.

Mit dem Kauf sicherte Höring sich auch die Rezepte für Brot und Brötchen. Besonders begehrt, nicht nur bei Dresdnern: Stollen, Mohnstriezel und Weihnachtsgebäck. „Diese sind natürlich unmittelbar mit dem Namen Säurig verbunden“, erklärt Höring. Deshalb blieb der Familienname zunächst erhalten. Bis jetzt. „Es ist Zeit, uns umzubenennen. Ich will das Geschäft nicht in den nächsten 20 Jahren unter fremden Namen führen.“ Also wird aus der Stadtbäckerei Säurig nun die Stadtbäckerei Höring.

An der Fassade der Zschertnitzer Hauptfiliale ist das neue Logo schon zu sehen. Im kommenden Jahr will Thomas Höring den Laden umbauen. Vor allem braucht er dort mehr Platz für seine Torten. 30 verschiedene hat er im Angebot. Nicht nur mit seinen speziellen Hochzeitstorten will sich Höring gegen die Konkurrenz aus den Supermärkten behaupten. Der 44-Jährige ist optimistisch, dass sich seine handwerklich gemachten Brötchen gegen die industriell gefertigten durchsetzen. Der Sauerteig für den nächsten Morgen steht schon in der Backstube. „Industrie kann nicht das, was das Handwerk kann.“ Ein gutes Brötchen brauche Zeit. „Deshalb kostet Handwerk eben auch mehr.“