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Der passende Bootsführerschein

Sich den Wind um die Nase wehen lassen, die unendliche Weite am Horizont genießen und sich frei fühlen – Bootfahren weckt bei vielen Emotionen.

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© Bohdan Chreptak

Welcher Bootsführerschein soll es werden?

Bootsführerschein ist nicht gleich Bootsführerschein. Je nachdem wo und mit welchem Boot man fahren möchte, müssen unterschiedliche Führerscheinnachweise erbracht werden. Die bekanntesten Nachweise sind der SBF-Binnen- und der SBF-See-Führerschein.

SBF-Binnen:

• der SBF-Binnen (unter Motor) ermöglicht das Führen von Booten mit einem Motor von über 15 PS auf deutschen Binnen-Schifffahrtsstraßen

• der SBF-Binnen (unter Motor) wird auch zum Führen von Segelbooten mit einem Motor von mehr als 15 PS Antriebsleistung benötigt

• der SBF-Binnen (unter Segel) ist nur auf manchen Binnen-Wasserstraßen in Berlin und Brandenburg erforderlich

• über Ausnahmen sollte man sich immer vor Ort informieren

SBF-See:

• der SBF-See ist ein reiner Motorschein und berechtigt zum Führen von Booten mit mehr als 15 PS auf See-Schifffahrtsstraßen

• der SBF-See ist auch bei Segelbooten mit einem Motor von mehr als 15 PS auf See-Schifffahrtsstraßen vorgeschrieben – auch wenn nur unter Segeln gefahren wird

Bodenseeschifferpatent:

• das Bodenseeschifferpatent muss beim Führen von Booten mit mehr als 6 PS (Motorboot) oder 12 qm Segelfläche (Segelboot) nachgewiesen werden

• hierbei handelt es sich um ein zusätzliches Fähigkeitszeugnis, das nur auf dem Bodensee erforderlich ist

Weiterführende Befähigungsnachweise:

Außerhalb der 3-Meilen-Zone gibt es für nicht-kommerzielle Fahrten keine Führerscheinpflicht. Um bei einem möglichen Unfall nicht strafrechtlich belangt zu werden, ist es dennoch empfehlenswert, sein Können mit einem Führerschein nachzuweisen. Dies geht mit dem Sportküstenschifferschein (SKS) für Segel und/oder Motor, mit dem Sportseeschifferschein (SSS) für Segel und/oder Motor sowie mit dem Sporthochseeschein (SHS) für Segel und/oder Motor.

Worauf sollte bei einer Bootsschule geachtet werden?

Eine gute Bootsfahrschule zu erkennen, ist gar nicht so schwer, wenn man folgende Tipps beherzigt:

  • auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten hören
  • die Webseite der Fahrschule vermittelt einen ersten Eindruck
  • ein persönlicher Besuch bei der Bootsschule kann bei der Entscheidung helfen (Gelände anschauen, Boote sowie Ausbildungsräume und Lehrmaterialien zeigen lassen, mit Teilnehmern anderer Kurse reden, nach einem Schnupper-Seminar fragen)
  • immer Angebote und Informationen von mindestens zwei verschiedenen Bootsfahrschulen einholen und miteinander vergleichen
  • auf den Eindruck des Trainers und darauf achten, ob dieser sein Wissen gut vermitteln kann
  • Empfehlungen vom zuständigen Prüfungsausschuss einholen

Wie lange dauert der Bootsführerschein und wie viel darf er kosten?

Die Preise für einen Bootsführerschein können stark variieren. Nicht immer ist das günstigste Angebot das beste, schließlich zählt auch die Qualität. Auch die Art des Führerscheins entscheidet über den Preis. Die Gesamtkosten für einen „Bootsführerschein See“ können zwischen 250 und 800 Euro liegen. Soll der Bootsführerschein für Binnengewässer gleich angeschlossen werden, kommen nochmal Prüfungsgebühren von ca. 60 Euro hinzu. Es macht auch Sinn, die passende Bootsfahrschule vielleicht am Urlaubsort zu suchen, meist befindet man an einem Gewässer, die nötige Zeit hat man im Urlaub auch, was spricht also dagegen.

In der Regel muss man für einen Sportbootführerschein mit einem Zeitraum von drei bis vier Wochen rechnen. Damit es zu keinerlei Verzögerungen kommt, sollten Prüfung und praktische Fahrausbildung von Anfang an sinnvoll organisiert werden.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der externen Redakteurin R. Köhler.