Meißen
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Das Patt von Taubenheim

Ein Kommentar von Maximilian Helm über den Taubenheimer Immobilienstreit.

Von Maximilian Helm
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Maximilian Helm
Maximilian Helm ©  Claudia Hübschmann

Es ist zweifellos immer schade, wenn wertvolle, historische Immobilien leer stehen. Im Dorfkern des beschaulichen Taubenheim betrifft das drei Gebäude: das Schloss, die alte Schule und Keips Gut. Alle drei gehören dem gleichen Investor, alle drei sind längst keine Augenweide mehr.

Nun gibt es dazu drei widerstreitende Parteien. Die Bewohner von Taubenheim sind zu Recht sauer, dass in ihrem Dorf leer steht, was es lebenswert machen könnte. Sie sehen die Schuld beim Investor Georg Heidig und der Gemeinde Klipphausen. Doch die wiederum sagen, es gebe fertige Pläne für das Dorf, nur das Denkmalamt stelle sich quer. Das Denkmalamt spielt den Ball zurück, es hätte genügend Zugeständnisse gemacht, der Investor sei untätig. Dieses ganze Zirkulieren des Schwarzen Peters ist vor allem eines: völlig sinnlos.

Die Ursünde liegt darin, dass der Landkreis vor 15 Jahren das Schloss zu einem Spottpreis und ohne Auflagen an Georg Heidig verkaufte. Der nahm das Gebäude als Spekulationsobjekt, er wusste, dass das Schloss Taubenheim ein vielfaches wert ist. Wer hätte es nicht getan? Einen Vorwurf kann ihm deswegen kaum jemand machen. Das gilt für alle Objekte.

Es bleibt zu hoffen, dass künftig Bewegung in die Sache kommt und die anderen großen Taubenheimer Immobilien dem Schloss folgen und den Besitzer wechseln.

Und dass sich dann endlich Einwohner, Gemeindevertreter und Denkmalschutz an einen Tisch setzen und ein Konzept entwickeln. Das Dorf hat genügend Potenzial – höchste Zeit, es zu entfalten.

E-Mail an Maximilian Helm