Von Juliane Richter
Damit sich das Dresdner Elbufer am 13. und 14. Januar in eine Skiarena verwandeln kann, müssen die Organisatoren des ersten Dresdner Skiweltcups kräftig nachhelfen. Seit zwei Wochen produziert eine transportable Schneefabrik, die Snowfactory, am Dresdner Flughafen Kunstschnee. Wettkampfchef Georg Zipfel hat sich jetzt persönlich von dessen Qualität überzeugt und zeigt sich zufrieden.
In einer Seitenhalle des Terminals ist bereits ein riesiger Schneeberg entstanden. Der hat aber nichts mit dem natürlichen Pulverschnee zu tun, sondern erinnert eher an feines Crushed-Eis, wie es bei der Cocktailherstellung verwendet wird. „Für ein gutes Ergebnis mischen wir am Elbufer den Kunstschnee aus der Snowfactory mit welchem aus der Schneekanone“, erklärt der 64-Jährige. Auch Naturschnee soll noch hinzukommen. In Klotzsche ist es nicht nur kälter als in der Innenstadt, sondern dort hat es zuletzt auch geschneit. Das Flughafenpersonal hat den Neuschnee zusammengeschoben und ebenfalls gelagert. Insgesamt benötigen die Organisatoren etwa 4 600 Kubikmeter Schnee, der mit LKW in der Woche vor dem Wettkampf an die Elbe gebracht wird. Die Rundstrecke ist 1,4 Kilometer lang und bis zu 7,5 Meter breit. Die Auflagen der Stadt sind streng. Zipfel hätte gern neun Meter Breite gehabt, doch die Strecke darf den Elberadweg nicht überschreiten. Auch Zuschauer dürfen nicht direkt auf den Elbwiesen, sondern nur oberhalb der Strecke stehen. Georg Zipfel freut sich dennoch über den neuen Weltcup. Er war zuvor zehn Jahre Wettkampfchef beim City-Weltcup in Düsseldorf. Daher weiß er, dass auch Plusgrade dem Kunstschnee wenig anhaben. „In Düsseldorf hatten wir sogar mal 23 Grad“, sagt er. Ein paar Plusgrade seien sogar gut für den Schnee, damit er richtig bindet. Regen und vor allem Wind wünscht sich Zipfel aber nicht, weil der Schnee dadurch schnell weggeweht werden könnte.
In der Halle am Flughafen ist bisher etwa ein Viertel der nötigen Menge entstanden. Die Produktion mit der Schneekanone geht in den kalten Nächten weiter. Am Elbufer werden die Schneemassen dann mit Pistenbullys in die richtige Form gebracht, damit sie eine 40 Zentimeter hohe Auflage bilden. Der Schnee wird nur mit Wasser, ohne chemische Zusätze, produziert. Damit kann er nach dem Wettkampf auf die Elbwiesen geschoben werden und dort einfach wegtauen.