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Der TU fehlen die Frauen

Eine aktuelle Statistik zeigt die Dominanz der Professoren. Obwohl ansonsten exzellent, ist die TU Dresden damit fast Schlusslicht.

Von Jana Mundus
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Hörsaal voller Studenten im Physikhörsaal, Trefftz-Bau der Technischen Universität Dresden.
Hörsaal voller Studenten im Physikhörsaal, Trefftz-Bau der Technischen Universität Dresden. © Sven Ellger

Professorinnen sind an der TU Dresden immer noch eine Seltenheit. Im deutschlandweiten Vergleich von 37 der größten Hochschulen und Universitäten im Land erreichte die TU Dresden jetzt lediglich den drittletzten Platz. Erhoben hatte die Daten der private Bildungsanbieter WBS Gruppe. Im Herbst 2018 arbeiteten die Hochschulen und Universitäten für die Auswertung ihr aktuelles Zahlenmaterial zu.

Bei 598 Professuren werden an der TU Dresden lediglich 83 von Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil von knapp 14 Prozent. Schlechter schnitten im Vergleich nur noch das Karlsruher Institut für Technologie mit 13 und die Technische Hochschule Mittelhessen mit zehn Prozent ab. Einige Hochschulen achten vermehrt auf die Gleichstellung von Frauen und Männern. Unter ihnen ist die FU Berlin Spitzenreiter: 168 von 444 Professuren sind weiblich besetzt. Das entspricht fast 38 Prozent.

Die Leitung der 18 Fakultäten der TU Dresden ist ebenfalls fest in Männerhand. Lediglich zwei Fakultäten werden von Frauen geleitet. Susanne Schötz als Dekanin der Philosophischen Fakultät und Catrin Schmidt als Dekanin der Fakultät Architektur sind die Ausnahmen in der Männerwelt. Mit rund elf Prozent Frauenanteil landet die TU Dresden im Deutschlandvergleich damit im Mittelfeld. 

Leipzig machte nicht mit

Im Schnitt werden 17 Prozent der Dekanate in Deutschland von Frauen geleitet. Allein an der Fernuni Hagen und an der Universität Koblenz-Landau herrscht Gleichstellung: Hier gibt es genauso viele Dekaninnen wie Dekane. Mit jeweils 37,5 Prozent gibt es an den Universitäten Hamburg und Frankfurt den zweithöchsten Anteil an Dekaninnen. An vielen Universitäten, wie beispielsweise in Erlangen-Nürnberg, Bonn oder Braunschweig, sind hingegen derzeit alle Dekane männlich.

Immerhin werden bereits zehn der 37 analysierten Universitäten und Hochschulen von Frauen geleitet. Darunter befinden sich beispielsweise die Technischen Universitäten in Dortmund und Braunschweig sowie die Humboldt-Universität in Berlin, die Fernuni Hagen und die Universitäten in Paderborn und Koblenz-Landau. Bei allen untersuchten Fachhochschulen findet sich hingegen noch keine Frau auf dieser Hierarchieebene.

Die Universität Leipzig hatte sich an der Erhebung nicht beteiligt. Auch dort gibt es mit Beate Schücking eine Rektorin. Der Anteil der Professorinnen in Leipzig beträgt knapp 23 Prozent. Damit wäre der dortigen Universität ein Platz im oberen Mittelfeld sicher gewesen. Der Verantwortliche der Auswertung, die WBS Gruppe, will übrigens mit gutem Beispiel vorangehen. Laut eigenen Angaben sind die Hälfte der Führungspositionen mit Frauen besetzt.