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Der Verband ist der Verlierer

Ein Kommentar von Stefan Lehmann über den Zoff beim Gartenverband.

Von Stefan Lehmann
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Stefan Lehmann.
Stefan Lehmann. ©  Fotomontage SZ

Ein Urteil vor dem Arbeitsgericht fällt wohl erst im Herbst, die polizeilichen Ermittlungen stehen offenbar noch ganz am Anfang: Ob dem ehemaligen Chef der Gartenfreunde tatsächlich etwas vorzuwerfen ist, das ist noch völlig offen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Verlierer steht allerdings jetzt schon fest. Und das ist nicht Torsten Sittmann, sondern der Verband, den er jahrelang geleitet hatte.

Brachte man in den vergangenen Jahren bei Treffen mit Kleingärtnern das Gespräch auf den Verband der Gartenfreunde, dann war mitunter leises Murren zu vernehmen. Während die Gärtner Beiträge zahlten, halte sich der Nutzen in Grenzen, so die Argumentation der Kritiker. Stattdessen fühlten sie sich mit strengen Vorschriften gegängelt, etwa was das Verbot von Koniferen anging.

Der Skandal im Vorstand ist nur weiteres Wasser auf die Mühlen dieser Kritiker: Wenn nun der krankgeschriebene Vorsitzende gesetzeswidrig weiter Gehalt bekam, dann ist das entweder auf mangelnde Kontrolle zurückzuführen oder darauf, dass ihm schlicht zu viele Kompetenzen im Verband angetragen wurden. 

Aus Sicht der Kritiker dürfte beides nicht unbedingt ein Argument dafür sein, dem Dachverband mehr Vertrauen entgegenzubringen. Das Schweigen des Verbandes, sowohl direkt nach Sittmanns Entlassung als auch auf zwei spätere Anfragen zum Thema, dürfte sein Übriges tun.

E-Mail an Stefan Lehmann