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Der Winterdreck muss weg

Vielerorts ist Frühjahrsputz angesagt. Mit dabei sind die Harthaer Sportfischer und die Heimatfreunde aus Gleisberg.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Hartha/Roßwein. Eine Kettensäge zerreißt die morgendliche Stille. Langsam frisst sich das Sägeblatt in einen Baumstamm. Späne fliegen in die Umgebung. In der „Petriklause“ in Steina, dem Vereinsheim der Angler, ist Frühjahrsputz angesagt. „Wir beseitigen Sturmschäden“, sagt der Vorsitzende des Harthaer Sportfischervereins Armin Fischer. „Dabei werden mit der Kettensäge gefallene Bäume zerteilt, aber auch das Ufer von Müll beräumt und Äste aufgesammelt.“

Auch in Roßwein und den Ortsteilen war am Wochenende Frühjahrsputz angesagt. In Gleisberg standen die Mitglieder des Heimatvereins – hier Martina Gallwitz, Sylke Noack und Anke Weber (von links) – parat. Sie kehrten Fußwege und Schnittgerinne vor der alte
Auch in Roßwein und den Ortsteilen war am Wochenende Frühjahrsputz angesagt. In Gleisberg standen die Mitglieder des Heimatvereins – hier Martina Gallwitz, Sylke Noack und Anke Weber (von links) – parat. Sie kehrten Fußwege und Schnittgerinne vor der alte © Dietmar Thomas

Zehn Mitglieder des Vereins sind zum Frühjahrsputz an die „Petriklause“ gekommen. Einige von ihnen reparieren das Geländer am Ufer der Zschopau. Andere kehren Laub weg. „Der Frühjahrsputz ist nicht der einzige Einsatz im Jahr“, sagt Fischer. „Wir machen alljährlich drei oder vier Aufräumaktionen.“ Auch Feste feiert der Sportfischerverein. So gibt es zu Himmelfahrt für alle einen Tag der offenen Tür in der „Petriklause“. Zudem veranstaltet der Verein Angeltermine an verschiedenen Gewässern wie der Zschopau und der Elbe.

Rolf Schönke aus Hartha ist seit 2011 im Sportfischerverein. Bei den Arbeitseinsätzen ist er, wenn es terminlich passt, immer mit dabei. „Es muss gemacht werden“, sagt er. „Meist kommen immer dieselben Leute. Manche sind auch durch ihre Arbeit verhindert, zum Beispiel, weil sie auswärts arbeiten.“ Dass er in der Gemeinschaft mitwirken und helfen kann, hat Valery Geltser aus Waldheim zum Frühjahrsputz in die „Petriklause“ gelockt. „Ich mache jedes Mal mit“, sagt er. Gleiches sagt auch Richard Heinick aus Döbeln. Er ist seit vier Jahren mit dabei. So lange ist er auch im Anglerverein.

Nachwuchsprobleme haben die Sportfischer nicht. Zwei ältere Mitglieder zogen sich zurück. An ihre Stelle traten zwei Junge. Die arbeiten im Vorstand mit.

Etwas anders sieht es in Gleisberg aus. Da sind nur drei Frauen zum Frühjahrsputz gekommen. Sylke Noack, Anke Weber und Martina Gallwitz beseitigen den Schmutz an den Straßenrändern und um heruntergekommenen Grundstücken. „Die Gebäude haben zwar Eigentümer, aber die kümmern sich nicht um sie“, sagt Sylke Noack vom Heimatverein. „Wenn von ihnen eine Gefahr ausgeht, macht die Stadt einen Zaun drum herum. Der Schmutz wird aber nicht weggeräumt.“

Dass es im Ort schön aussieht und er erhalten wird, ist für die drei Frauen auch der Grund, warum sie sich an dem Frühjahrsputz beteiligen, und das in jedem Jahr. „Zum Frühjahrsputz wurde nicht extra aufgerufen“, so Sylke Noack.

Zu der Putzaktion haben die fleißigen Damen außer einem Besen und einer Schubkarre auch einen Fugenkratzer, eine Schaufel und einen Laubrechen mitgebracht. Gemeinsam kehren oder fahren sie das Laub und den Schmutz in den Rinnstein. Dort wird er von ihnen zu Haufen aufgeschichtet. „Die Schmutzhaufen werden am kommenden Montag vom Bauhof weggefahren“, sagt Noack. „Das ist auch für die Einwohner einfach. Sie brauchen das Laub nicht auf dem eigenen Kompost zu entsorgen.“

Dass sich nur so wenige Einwohner an dem Einsatz beteiligen, bedauern die Frauen. „Der Schmutz fließt, wenn es regnet, in die Kanalisation“, sagt Sylke Noack. „Die verstopft dann und muss gereinigt werden.“ Weil die Kanalisation allen Einwohnern dienlich ist, wäre es für alle ein Muss, bei dem Frühjahrsputz mitzumachen.

Die Putzaktion ist nicht die einzige, um Gleisberg zu verschönen. Seit vorigem Jahr hat der Ortsteil einen Platz zum Feiern und geselligen Beisammensein. „Er steht allen für Feiern offen, Privatpersonen genauso wie Firmen und Vereinen“, so Noack. Im Gegenzug, so ist der Plan, sollten sich auch alle Gruppen der Ortschaft an der Pflege des Platzes beteiligen. Im Laufe des ersten Nutzungsjahres wird sich zeigen, wie das funktioniert.