Update Wirtschaft
Merken

Desinfektionsmittel statt Kosmetik

Der Beiersdorf-Konzern stellt die Produktion wegen der Coronakrise um - auch in Sachsen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Im ehemaligen Florena-Werk in Waldheim will Beiersdorf jetzt Desinfektionsmittel herstellen.
Im ehemaligen Florena-Werk in Waldheim will Beiersdorf jetzt Desinfektionsmittel herstellen. © Archiv/Dietmar Thomas

Hamburg. Das Konsumgüterunternehmen Beiersdorf startet in der Coronakrise die Herstellung von medizinischen Desinfektionsmitteln. In einem ersten Schritt werde man mindestens 500 Tonnen Desinfektionsmittel in den Produktionswerken am Stammsitz in Hamburg, im sächsischen Waldheim bei Döbeln und in Tres Cantos bei Madrid hestellen. Das teilte Beiersdorf am Donnerstag in Hamburg mit.

Eine Sprecherin des Konzerns ergänzte auf Anfrage, die Wahl sei auch auf Waldheim gefallen, weil es dort die entsprechenden technischen Voraussetzungen für eine Umstellung gebe. Weitere deutsche Produktionsstandorte hat Beiersdorf noch in Berlin und Baden-Baden.

Beiersdorf wolle die Desinfektionsmittel spenden und nicht in Rechnung stellen, hieß es.  Vorrangig beliefert würden zunächst Kliniken und Krankenhäuser, medizinisches und pflegendes Personal sowie weiteren öffentliche Institutionen wie Polizei und Feuerwehr. Die Verteilung solle in Absprache mit den lokalen Behörden erfolgen und an jene Einrichtungen gehen, die besonderen Bedarf hätten.

Die Entscheidung für die Produktion sei „kurzfristig und pragmatisch“ gefallen, sagte die Sprecherin. Deshalb sei unklar, wann genau die Umstellung erfolge. Wie viel von den 500 Tonnen in Waldheim vom Band gehen werden, sei ebenfalls noch unklar.

Der Standort ist die Heimat der ostdeutschen Kosmetikmarke Florena. Diese Pflegeserie läuft in Waldheim jedoch nicht mehr vom Band. Die rund 250 Mitarbeiter stellen heute Cremes der Marken Nivea und Eucerin her. In den kommenden Jahren will Beiersdorf das Werk ohnehin schließen und stattdessen bis 2022 eine neue Fabrik im Nordosten von Leipzig errichten. Die soll zunächst etwa 200 Arbeitsplätze haben. (SZ/al/uwo)

Alle Entwicklungen in der Coronakrise in unserem Newsblog