Pjöngjang. Eine siebenköpfige Delegation deutscher Bundestagsabgeordneter will sich bei einem Besuch in Süd- und Nordkorea für den Dialog zwischen beiden Staaten einsetzen.
Seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Nordkorea habe der Bundestag die Schritte der Annäherung, Entspannung und Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien durch Entschließungsanträge, aber auch durch Reisen in beide koreanische Staaten aktiv unterstützt, sagte der Vorsitzende der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe, Hartmut Koschyk (CSU), vor seiner Reise am Montag nach Pjöngjang.
An diesem Dienstag und Mittwoch plant die aus Abgeordneten der CDU, CSU, SPD, Grünen und Linke bestehende Delegation zunächst politische Gespräche mit Vertretern des kommunistischen Regimes in Pjöngjang. Dazu gehört auch ein Treffen mit Vizeaußenminister Kung Sok Ung sowie dem Präsidenten der Obersten Volksversammlung, Choe Thae Bok.
Gerade nach den innerkoreanischen Vereinbarungen im August sowie dem Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck in der vergangenen Woche in Südkorea komme der Reise eine besondere Bedeutung zu, sagte Koschyk. „Im Sinne der Rede des Bundespräsidenten vor der koreanischen Nationalversammlung, wonach „Vertrauen und Dialog der Schlüssel zu friedlichem Wandel und zur Verständigung sind“, will die Parlamentariergruppe ihre Gesprächspartner in Nordkorea und Südkorea ermutigen, den in der innerkoreanischen Vereinbarung vom 25. August verabredeten Dialog fortzusetzen.“
Süd- und Nordkorea hatten sich unter anderem auf neue Treffen zwischen auseinandergerissenen Familien aus beiden Staaten geeinigt. Die kurzfristigen Familienbegegnungen sollen in dieser Woche in einem Erholungsgebiet an der nordkoreanischen Ostküste stattfinden.
In Nordkorea wollen die Abgeordneten während ihres einwöchigen Besuchs unter anderem auch ein Projekt der Deutschen Welthungerhilfe besichtigen. In der nächsten Woche wollen sie die Regierung in Seoul über ihre Gespräche im Norden informieren. (dpa)