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Deutscher Schuldenstand 2019 wohl bei 61,5 Prozent

Deutschland kommt beim Abbau seines Schuldenstands voran und wird schon im Jahr 2019 nahe der erlaubten europäischen Obergrenze liegen.

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Berlin. Deutschland kommt beim Abbau seines Schuldenstands voran und wird schon im Jahr 2019 nahe der erlaubten europäischen Obergrenze liegen. Nach einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichen aktuellen Projektion des Bundesfinanzministeriums wird die Schuldenstandsquote im Jahr 2019 auf voraussichtlich rund 61,5 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken - nach erwarteten 71,5 Prozent in diesem Jahr. Damit werden die jüngsten Erwartungen bestätigt. Laut Stabilitäts- und Wachstumspakt sind maximal 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erlaubt.

Hauptgrund für den raschen Abbau sind eine robuste Wirtschaft und der Verzicht auf neue Schulden etwa beim Bund. Allein dadurch sinkt der Anteil der Schuldenlast an der Wirtschaftsleistung.

„Die Finanzlage von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bleibt auch in den nächsten Jahren günstig“, heißt es weiter. Der Finanzierungsüberschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und deren Extrahaushalten verbessere sich 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 9 auf etwa 10,5 Milliarden Euro.

Die positive Lage des Gesamthaushalts bleibe bis Ende 2019 bestehen. Lediglich 2016 werde erneut ein leichtes Defizit erwartet, das im Wesentlichen auf die Entwicklung der Extrahaushalte des Bundes zurückzuführen sei. Der Bund werde bis Ende 2019 ohne neue Kredite auskommen, wird bekräftigt.

Die Länder werden der Projektion zufolge nach dem geringen Finanzierungsdefizit des Vorjahres in ihren Kernhaushalten von nun an Überschüsse verzeichnen. Im laufenden Jahr werde ein Plus von 1 Milliarde Euro erwartet, das sich bis 2019 „kontinuierlich verbessert“. Bei den Kommunen könne „die solide Haushaltslage“ bewahrt werden. (dpa)